AUS DER REGION ,Aeskulap Nürnberg 12‘ fährt wieder! PR-Anzeige Die Idee war geboren, den legendären ,Aeskulap 12‘ nachzubauen. Zusammen mit dem ehemaligen Notarzt Dr. Heinz Giering wurde eine lnteressensgemeinschaft gegründet. Erster Sponsor war übrigens Dr. Helmut G. Scharrer, der einst zum Notarzt-Quartett von 1974 gehörte. Weitere Unterstützer konnten begeistert werden. U.a. gab es großzügige Zuwendungen von dem Arvena-Hotelier Oskar Schlag, dem Consumenta-Veranstalter AFAG, der Nürnberg Messe, der Autolackiererei Rösch. Viele Rotkreuz- und Oldtimer- Enthusiasten unterstützten das Projekt mit Rat, Tat und Spenden. 45 Jahre nach der Vorstellung des ersten Notarzteinsatzfahrzeuges (NEF) in Bayern wird dem Rotkreuz-Museum Nürnberg eine originalgetreue, fahrbereite Replik des Wagens übergeben. Anlass ist das 35-jährige Bestehen des Rotkreuz-Museums in der Nunnenbeckstraße mit einer der größten rotkreuzgeschichtlichen Sammlungen in Deutschland. Der aufwändige Umbau erfolgte bei Signaltechnik Lohr im Allgäu, die den Initiatoren sehr entgegenkamen. Nunmehr konnten sie ihr top restauriertes Fahrzeug Anfang September nach Nürnberg überführen und jetzt Günther Herold, dem Leiter des Rotkreuz-Museums im Beisein vom Vorsitzenden des BRK Vorstandes Prof. Dr. Peter Bradl und dem KV Chefarzt Dr.med. Stefan Plank übergeben. Text: Markus Jessberger Die notärztliche Versorgung von schwer erkrankten oder verletzten Personen an der Einsatzstelle ist heute eine Selbstverständlichkeit. In den 1970er Jahren war sie Pionierarbeit. In Berlin, Köln und München waren bereits Notarztwagen im Einsatz. Dort fuhren die Mediziner ständig auf dem Rettungswagen mit. Der stellvertretende BRK-Chefarzt Dr. Franz Ernst wollte eine flexiblere Lösung. Er entwickelte das als ,Nürnberger Modell‘ bekannt gewordene Rendezvous-Verfahren. Dabei gelangt der Notarzt mit einem eigenen Fahrzeug zur Einsatzstelle. Ein persönlicher Kontakt eines Arztes zu BMW führte schließlich zum ersten NEF in Bayern, einem BMW 520. Nach Vorgabe der Notfallmediziner wurde eine weiße Serienlimousine händisch umgebaut und dem BRK Nürnberg kostenlos zur Verfügung gestellt. Mit drei jungen Medizinern rund um Dr. Ernst startete am 24.10.1974 offiziell die notärztliche Rund-um-dieUhr-Versorgung der Nürnberger Bevölkerung. Unter dem Titel ,Aeskulap Nürnberg 12 -fahren Sie ... ‚ drehte der damalige Polizeifilmer Walter Jessberger über den Notarztdienst einen Film, der 1976 uraufgeführt wurde. Zufällig wurde 2018 sein Sohn Markus Jessberger, der über 20 Jahre im Rettungsdienst aktiv war und sich ehrenamtlich im Rotkreuz-Museum engagiert, auf einen weißen 5er BMW desselben Baujahres aufmerksam. Konzept GrafiK MitteilunGsblätter DrucK WebDesiGn 44 Marktstr. 10 | 90530 Wendelstein | info@seifert-medien.de | Tel. 09129 – 74 44 NOVEMBER 2019
Durchdacht – vom Azubi zum Selbstständigen Raphael Wildermann in seiner traditionellen Zunftkleidung © B. Wildermann Mit Holz arbeiten – das hat Raphael Wildermann schon als Junge fasziniert. Praktika und Ferienjob verstärkten seinen Berufswunsch. Nach einer Ausbildung zum Zimmerer bildete er sich zum Meister weiter – und ist nun Chef von zwei Angestellten. Raphael Wildermann trägt den schwarzen Zimmermannshut mit breiter Krempe und ein weißes, kragenloses Hemd. Darüber eine Weste mit Perlmuttknöpfen, ebenfalls Bestandteil der traditionellen Zunftkleidung. Selbstbewusst stemmt er die Hände in die Hüften und lächelt freundlich. So präsentiert sich der junge Geschäftsmann auf der Website seiner kleinen Firma. Nur zwei Jahre nach Beendigung seiner Ausbildung zum Zimmerer hat Wildermann seinen Ausbildungsbetrieb übernommen. „Mein Chef musste das Geschäft aufgeben und hat mir angeboten, es weiterzuführen.“„Ich habe die Chance ergriffen“, bestätigt der heute 24-Jährige. Nach seiner Meisterprüfung wagte er den Schritt in die Selbstständigkeit. Ein Traum ging damit in Erfüllung. „Ich wusste schon als Kind, dass ich Zimmerer werden möchte“, so Wildermann. „Ich stamme aus einem kleinen landwirtschaftlichen Betrieb“, erzählt er. „Als meine Eltern ihr Haus umgebaut haben, habe ich den Zimmerleuten bei der Arbeit zugesehen und so den Beruf für mich entdeckt.“ Vom Azubi zum Chef Nach einigen Praktika und Ferienarbeit bei einer Zimmerei habe sich sein Berufswunsch gefestigt. Die Berufsorientierung in der Schule und den Besuch der Berufsberatung hält Raphael Wildermann für eine wertvolle Unterstützung. Er selbst habe anschließend keine weitere Beratung benötigt. „Ich habe mich zwei Mal beworben und zwei Zusagen erhalten.“ Wildermann begann seine Ausbildung und schloss sie erfolgreich nach drei Jahren ab. Engagiert und zielstrebig verfolgte er auch danach seinen Weg. Er wurde Geselle und absolvierte den einjährigen Meisterlehrgang. Jetzt ist er nach nur fünf Jahren selbstständiger Zimmerermeister und tritt beherzt in die Fußstapfen seines ehemaligen Chefs. Gut vorbereitet in die Selbstständigkeit Ganz ohne Hilfe ging es allerdings nicht. „Ich habe vom Berufsbildungszentrum der Handwerkskammer Bielefeld Unterstützung erhalten“, berichtet er. „Dort war man mir beispielsweise beim Finanzierungsplan behilflich, und ich konnte an einigen Existenzgründungsseminaren teilnehmen.“ „Selbstständig zu sein bedeutet, sich umzustellen: Man trägt die Verantwortung.“ Zahlreiche Behördengänge und Besuche beim Kreditinstitut sowie dem Steuerberater gehörten mit zur Vorbereitung auf die Selbstständigkeit. Dann war es soweit: Wildermann durfte seinen Gewerbeschein abholen. Aber die Geschäftsübernahme bedeutet für den jungen Zimmermann auch eine Umstellung. „Man trägt die Verantwortung, kümmert sich um die Aufträge sowie die Finanzen und arbeitet länger als die Angestellten“, meint er. Auch die engen Kundenkontakte gehören nun zu seinen täglichen Aufgaben. „Ich muss zum Beispiel mit Kunden umgehen können, die anspruchsvoll oder unentschlossen sind, und sie von unseren Fähigkeiten überzeugen.“ Ist er mit dem Geschäft zufrieden? „Klar“, meint er. „Ich kann mir sogar vorstellen, den Betrieb in Zukunft zu vergrößern.“ Vielleicht könne er drei bis vier Leute einstellen und eine etwas größere Halle kaufen, denkt er laut nach. Aber das habe noch etwas Zeit. Bundesagentur für Arbeit © Daniel Ernst – stock.adobe.com NOVEMBER 2019 45
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