PARTEIEN BÜNDNIS 90 / DIE GRÜNEN Wendelstein blüht auf… … verspricht die CSU zusammen mit einem findigen Landwirt aus Kleinschwarzenlohe. Die Bürger sollen sich für einen Beitrag von 50€ an einer Blühwiese beteiligen können, um zu zeigen wie sehr sie das Artensterben verhindern wollen. Und falls die Beteiligung gering ist, kann man einwenden, die Bürger interessierten sich gar nicht für die Artenvielfalt. Aber eigentlich hat das Volksbegehren ganz was anderes ergeben – nämlich 3004 Unterschriften für den Artenschutz alleine in Wendelstein, und das nicht einfach nur für ein paar Blühsamenbomben, sondern für eine weit umfangreichere Gesetzesänderung! Die PR Aktion der CSU ist allerdings leicht zu durchschauen. Zunächst erscheint das Angebot hoffnungslos überteuert. Hier will wohl ein Landwirt sein Flurstück einer neuen Nutzung zuführen, das beim Flächennutzungsplan aus der Planung gefallen ist. Zudem ist die schwarz-orange Mehrheit im Gemeinderat nicht gerade bekannt dafür, blühende Landschaften zu schaffen. Wenn man sich in Wendelstein umschaut, stehen diese Fraktionen eher für Beton- und Schotterwüsten, weil die Spielräume der Bebauungspläne, die durchaus da wären, selten genutzt werden, um den Investor nicht „zu verschrecken“. Das Volksbegehren aber hat die CSU-Oberen aufgeschreckt und von Markus Söder bis hin zur Kommunalpolitik bekommt die Partei jetzt einen grünen Anstrich… Viel besser wäre es, wenn jeder Einzelne in seinem Garten das macht, was er oder sie kann. Ein wenig Blühwiese in jedem Garten, einen naturnäheren Garten an sich schaffen, das wäre ein Anfang. Und wann fängt eigentlich die Gemeinde an, auf Ihren Flächen konsequent den Artenschutz zu leben? Ein paar Tulpen und ein Apfelbaumprojekt reichen da nicht. Wer sehen will, was die Gemeinde unter begrünen versteht, kann sich beispielhaft die Verkehrsinsel in der Nürnberger Str. am Kanal anschauen… Ein weiterer Punkt für den Artenschutz ist das Flächensparen. Laut Herrn Aiwanger soll das Ganze auf Freiwilligkeit basieren. Schaut man sich im Landkreis um, klappt das eher so gar nicht. Wendelstein weist im neuen Flächennutzungsplan 10 ha Gewerbeflächen aus und da sind die schon überplanten aber noch nicht bebauten Flächen noch gar nicht mit drin, die ja dann auch versiegelt werden. Allersberg weist gerade ein riesiges Industriegebiet (30 ha) aus. Rednitzhembach hat ein neues Gewerbegebiet ausgewiesen – genau wie Roth an der Lände. Georgensgmünd, Spalt und Röttenbach weisen ein gemeinsames Gebiet aus. An sich eine gute Idee, die Flächen zusammenzulegen und somit zu sparen. Aber wenn man das Ganze dann in einen Wald legt, ist das nicht gerade zielführend. Egal wo man hinschaut – Flächenverbrauch statt Artenschutz. Das ist die Politik der CSU und der Freien Wähler… Statt Pseudo-Artenschutz bleibt nur, erstens: Das Volksbegehren Artenschutz zum Erfolg zu führen (danach sieht es ja aktuell aus) und zweitens: Endlich die Begrenzung des Flächenverbrauchs anzugehen. Die Freiwilligkeit hilft hier leider erwiesenermaßen nicht. Wir setzen uns dafür ein, dass unsere Kinder in dieser Welt auch noch naturnah und gesund leben können. In einem stimmen wir der CSU aber zu: Europawahl! Gehen Sie bitte alle wählen und wählen Sie Parteien, die Europa nicht abschaffen wollen. Europa ist Frieden! Europa ist Freiheit! Europa ist Wohlstand! Das sollten wir nicht leichtfertig aufs Spiel setzen. BÜNDNIS 90 / DIE GRÜNEN ist die Partei, die schon immer für ein freies, friedliches Europa stand! Boris Czerwenka für BÜNDNIS 90 / DIE GRÜNEN Wird Wendelstein grün? Die GRÜNEN und der Flächennutzungsplan – ein Zwischenstand Die Forderung nach einem neuen Flächennutzungsplan kam ursprünglich von den Grünen. Mit diesem wollten wir die gemeindliche Entwicklung für die nächsten Jahrzehnt prägen, Städtebau und Umweltschutz in Einklang bringen, ein gesundes Wohn- und Arbeitsumfeld für alle schaffen. Als dann der erste Entwurf auslag, haben wir Grünen lange und intensiv diesen Entwurf des Flächennutzungsplanes beleuchtet und debattiert. Zu viel Flächenfraß, zu wenig Nachhaltigkeit, zu wenig städtebauliches Konzept, keine Rücksicht auf die Grenzen der vorhandenen Infrastruktur waren unsere Kritikpunkte. Die im Rahmen der frühzeitigen Öffentlichkeitsbeteiligung geäußerten Bedenken wurden größtenteils ignoriert. Aber zumindest einige kleine Erfolge sind zu verzeichnen. Der Marktgemeinderat hat verstanden, dass Wendelstein ein neues Verkehrskonzept braucht. Es gilt zu klären, wie der Verkehr in Wendelstein, sowie die Verkehrsströme der Ein- und Auspendler, verbessert werden kann. Was für die Radfahrer getan werden kann, wie der ÖPNV verbessert werden kann, usw. Für all dies stellt die Gemeinde nun 100.000,- EUR im Haushalt zur Verfügung. Aber leider wird das Ergebnis des Gutachtens ohne Auswirkungen auf den Flächennutzungsplan, und damit auf die Entwicklung der Gemeinde in den nächsten Jahrzehnten bleiben! Denn bis das Gutachten vorliegt, soll der neue Flächennutzungsplan, nach dem Willen der orange-schwarzen Mehrheit im Marktgemeinderat, längst beschlossen sein. Mit der Forderung nach Geschoßwohnungsbau, also Raum für Menschen, die sich keine Reihen- oder Einfamilienhäuser leisten können, oder für Menschen die alters- oder krankheitsbedingt auf Barrierefreiheit angewiesen sind, waren wir zumindest ein wenig erfolgreich. Auch wenn auf dem südlichen Teil des ehemaligen Wickleingelände zunächst nur Reihenhäuser genehmigt werden sollen, so ist auf dem nördlichen Teil der Fläche nun auch Geschoßwohnungsbau vorgesehen. Wir GRÜNE glauben, dass dies ist ein Schritt in die richtige Richtung ist. 44 Auch im Kulturausschuss setze sich das Argument der GRÜNEN, dass die bestehenden Kindergarten-, Hort- und Krippenplätze nicht ausreichen, durch. Hieß es bei der Aufstellung des neuen Flächennutzungsplanes noch, die gemeindliche Infrastruktur reicht für das gewünschte Wachstum aus, wird nun über fehlende Kindergartenplätze diskutiert. Plätze die fehlen, obwohl die großen Neubaugebiete, wie das ehemalige Hörnleinareal, noch gar nicht bebaut sind. Leider wird auch diese Erkenntnis wird keine Auswirkungen auf den neuen Flächennutzungsplan mehr haben können. Dieser soll offenbar verabschiedet werden, bevor ein Konzept für die Kinderbetreuung aller Altersgruppen auf dem Tisch liegt. Vermutlich soll noch vor den nächsten Kommunalwahlen im Frühjahr 2020, noch alles in ‚trockenen Tüchern‘ sein. Dabei sollte gerade bei einem Flächennutzungsplan alle Belange in Ruhe diskutiert werden. Martin Mändl BÜNDNIS90/DIEGRÜNEN WENDELSTEIN | GROSS - & KLEINSCHWARZENLOHE | NEUSES | RAUBERSRIED | RÖTHENBACH St.W. | SORG | SPERBERSLOHE | SCHWAND | LEERSTETTEN • MAI 2019
PARTEIEN CSU Wendelstein Aktion von Landwirt Robert Schaller Wendelstein blüht auf Um mit dem Präsidenten des Bayerischen Gemeindetags Dr. Brandl zu sprechen: „Unsere Gemeinden brauchen keine Schlechtredner oder Schlechtschreiber oder Besserwisser. Unsere Gemeinden brauchen Bessermacher“. Ein solcher Bessermacher ist zweifelsfrei der Kleinschwarzenloher Landwirt Robert Schaller. Zusammen mit der CSU Wendelstein, deren stellvertretender Vorsitzender er ist, startete er die Aktion „Wendelstein blüht auf“. Der Landtagsabgeordnete Volker Bauer, Erster Bürgermeister Werner Langhans, Bezirksrätin Cornelia Griesbeck, Wendelsteiner Marktgemeinderäte und nahezu die gesamte CSU-Vorstandschaft waren zum Start nach Kleinschwarzenlohe gekommen. Schaller legt auf einem Acker mit 3.000 m² Blühflächen an. Er schafft damit einen neuen Lebensraum für Insekten und Wildtiere. Nach dem Abblühen der Kräuter und Blumen werden diese Flächen für manche „unordentlich“ aussehen, dessen ist sich Schaller bewusst. Aber Artenvielfalt geht ihm in diesem Fall vor ästhetischen Empfindlichkeiten mancher Bürger. Für die Fläche können Bürgerinnen und Bürger Patenschaften übernehmen. Eine Patenschaft für 100 m² kostet 50,00 €. Das Ausbringen geeigneter Blühmischungen und das Betreuen dieser Flächen erfolgt durch den Landwirt selbst. Interessenten für Blühpatenschaften wenden sich bitte per E-Mail an schallerhof@gmx.de. Ein gelungener Auftakt. Volker Bauer MdL, Erster Bürgermeister Werner Langhans, Bezirksrätin Cornelia Griesbeck und der Vorstand der CSU Wendelstein freuen sich mit Landwirt Robert Schaller über ihre Blühpatenschaften am Acker in Kleinschwarzenlohe Mit Volker Bauer, Werner Langhans und Cornelia Griesbeck waren auch gleich die ersten Blühpaten gefunden. Der „schwarze Landtagsabgeordnete mit grünen Punkten“, wie sich Volker Bauer selbst bezeichnet, ist begeistert, dass der junge Landwirt die Initiative ergreift. Bei ihm gehen zurzeit viele Vorschläge für ähnliche Aktionen ein, die er bei den anstehenden Diskussionen um eine Verbesserung der Lebensbedingungen für Insekten und Kleintiere und der Artenvielfalt einbringen wird. Er bedankte sich im Namen aller Teilnehmer bei Robert Schaller und hofft, dass sich noch viele Nachahmer finden werden, die ohne Zwang Gleiches tun. Die Wendelsteiner CSU-Fraktion untersucht, ob im Rahmen der deutschlandweiten Aktion „Eh da-Flächen“ (das sind Flächen, die „eh da sind“) weitere Blühflächen für Artenvielfalt geschaffen werden können. Als mögliche Flächen stehen z.B. Straßenbegleitgrün, Lärmschutzwälle oder Brachflächen zur Verfügung, die entsprechend aufgewertet werden können. WENDELSTEIN | GROSS - & KLEINSCHWARZENLOHE | NEUSES | RAUBERSRIED | RÖTHENBACH St.W. | SORG | SPERBERSLOHE | SCHWAND | LEERSTETTEN • MAI 2019 45
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