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Wendelstein + Schwanstetten Juni 2019

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AUS DER REGION

AUS DER REGION Waldorfschule Wendelstein feierte mit Festakt und Festtag das 25jährige Bestehen Seit 1994 eine „Bereicherung in der Schullandschaft“ Im Rahmen des Festakts zum Schuljubiläum wurden etliche Ehrengäste, langjährige Helfer und Förderer und Verantwortliche mit einer Rose als symbolischem Dank für ihre Unterstützung der Waldorfschule Wendelstein in den letzten 25 Jahren geehrt. 26 In ihrem Rückblick auf die Geschichte der hiesigen Waldorfschule zeigte Lehrerin Sabine Zäpfel beim Festakt, wie sich die Schule vom ersten Schulhaus ab zum jetzigen Schulensemble mit Kindergarten, Hort und den Aktivitätenbereichen im Schulgelände entwickelt hat in den letzten 25 Jahren. „Wenn ich heute die - teilweise anonym verfassten - Briefe von 1992/93 lese, die ich als 2.Bürgermeister und später als Landrat wegen der Ansiedlung der Waldorfschule hier in Wendelstein damals erhalten habe, könnte man meinen, Wendelstein und das christliche Abendland standen vor 25 Jahren kurz vor ihrem Untergang durch diese Schule. Aber genau das Gegenteil war der Fall - die Schullandschaft wurde damit bunter und vielseitiger“ umriss Landrat Herbert Eckstein in seinem Grußwort zum jetzigen 25jährigen Bestehen der Waldorfschule einen der wichtigen Punkte der Schulgeschichte. Und die Jubiläumsschule in der Gibitzen feierte bei „Kaiserwetter“ nicht nur ihr 25jähriges Jubiläum, sondern zugleich mit ihren Ehrengästen und der Schulfamilie die 100jährige Geschichte der Waldorfschulpädagogik, die 1919 in Stuttgart ihren Anfang nahm. Beim aktuellen Jubiläum der Wendelsteiner Waldorfschule „passte einfach alles“: Für den Festtag am Schulgelände war das „Kaiserwetter“ ein Erfolgsgarant für hohe Besucherzahlen und vom Festakt zu Beginn der Feier am Vormittag bis zum Ausklang abends beim Lagerfeuer mit gemeinsamen Liedern war für die Besucher ein vielseitiges Programm geboten. Der offizielle Auftakt war ein Festakt zum „Doppeljubiläum“ im Festsaal der Schule mit vielen Ehrengästen und der Schulfamilie, denn gefeiert wurde sowohl das 25jährige Bestehen der Schule wie auch der Beginn der Waldorfschulpädagogik vor 100 Jahren mit der ersten „Waldorfschule“ in Stuttgart. Zum Anlass gut passend eröffneten alle musikalischen Ensembles der Schule gemeinsam die Feier mit der Titelmelodie des Komponisten Vangelis aus dem Kinoerfolg „1492“. Als Geschäftsführer des Schulvereins oblag Carsten Dammasch die Begrüßung mit Informationen zum Programm des Festtags und des Festakts. Landrat Herbert Eckstein erinnerte in seinem Grußwort an die Schwierigkeiten, die es in Wendelstein 1992/93 gab: Der Idee, hier eine Waldorfschule anzusiedeln standen damals viele ablehnend gegenüber, was sogar zu einem „Briefkrieg“ mit Beleidigungen und Drohungen einiger Gegner dem Gemeinderat gegenüber geführt habe. Als Beispiel für die Waldorfschulpädagogik gehörte zum Festakt auch eine Eurythmie-Vorführung mit der tänzerischen Wiedergabe eines Märchens von Rudolf Steiner. Kein „Untergang des christlichen Abendlands“, vielmehr ein wertvoller Gewinn Nach dem Beschluß zur Ansiedlung mit Schulneubau im Gemeinderat - mit wenigen Gegenstimmen - begann eine spannende Phase: Die Befürworter hofften vor allem auf den Erfolg als kreative Erweiterung des Schulangebots in der Gemeinde und von da an ging es schnell und konsequent: Dem „1.Spatenstich“ im Frühjahr 1993 folgte der Beginn des Schulunterrichts in Wendelstein ab November 1993 und wenige Monate später fand die offizielle Einweihung des ersten Schulgebäudes statt. Mit dieser 148.Waldorfschule in Deutschland habe die Schullandschaft in der Gemeinde und im Landkreis ein buntes und vielseitiges Element gewonnen. Für die Gemeinde gratulierte 2.Bürgermeister Klaus Vogel und bestätigte, dass die Aufregung um den Schulneubau in seiner Gemeinderatszeit ab 1990 einer der wirklich großen Konflikte in der Marktgemeinde gewesen sei. Aber gemäß der alten Weisheit, dass Kinder aus „schweren Geburten“ oft auch besonders kräftig und selbstbewusst werden, freue er sich heute nach 25 Jahren diese damalige „schwere Geburt“ jetzt als kraftstrotzende und erfolgreiche Schule mit besonderen pädagogischen Ideen und Werten in seiner Heimatgemeinde zu haben als Teil eines vielseitigen Schulstandorts von den Grundschulen bis hin zum Gymnasium. Wie die „Waldorfschulen“ zu ihrem Namen kamen Im weiteren Verlauf des Festakts standen die Waldorfschulgeschichte und deren prägende Ideen und Werte im Mittelpunkt. Die Ehrengäste erlebten als Beispiel für die Grundideen eine Eurythmie-Vorführung, bei der Schülerinnen und Schüler der fünften und der zehnten Klasse ein Märchen von Rudolf Steiner auf der Bühne im Festsaal tänzerisch präsentierten. Wolfgang Debus vom Lehrerkollegium unternahm danach mit den Zuhörern einen kurzweiligen Ausflug in die Geschichte der Waldorfschulpädagogik und ihrer Ursprünge. Obgleich vor genau 100 Jahren in Stuttgart die erste „Waldorfschule“ in Deutschland entstand, sei die Idee durchaus älter. Als junger Lehrer habe Rudolf Steiner - der „Vater der Waldorfschulidee“ - schon um 1880 als Privatlehrer in Wien erfolgreich Ansätze zu seiner späteren Pädagogik entwickelt, sie aber nicht weiter ausgearbeitet. Nach einem seiner Vorträge habe ihn 1919 dann der Stuttgarter Fabrikdirektor

Emil Molt angesprochen und bot ihm jegliche Unterstützung an, wenn er für die Kinder seiner Fabrikarbeiter in Stuttgart eine Schule nach seinen Ideen aufbauen wolle. Mold gehörte eine Zigarrenfabrik, die er in Verehrung für den schwäbischen USA-Auswanderer und „Selfmade-Man“ Jakob Astor mit seiner Hotelidee „Waldorf-Astoria-Zigarrenfabrik“ genannt hatte Geistesleben, Rechtsbewusstsein und humanes Wirtschaftsdenken als Wertekanon Was Emil Molt begeisterte waren Rudolf Steiners dreigliedriger „Wertekanon“ bei der schulischen Erziehung der Kinder mit der Förderung des Kultur- bzw. Geisteslebens, dem Bewusstsein für ein Rechtsleben in Gleichheit und menschengerechte Wirtschaftsideen für das spätere Berufsleben. Steiner sagte dem Unternehmer unter einer Bedingung auch zu: Er wolle alle Lehrer dieser ersten Schule frei und unabhängig aussuchen. In dem Lehrer und Kriegsteilnehmer Herbert Hahn fand er einen weiteren Unterstützer - gemeinsam suchten sie für ihre erste Schule in Stuttgart die zukünftigen Lehrer persönlich aus und bildeten sie in ihrem Pädagogikmodell weiter. Emil Molt spendete das Geld, mit dem als Standort der ersten „Waldorfschule“ das frühere Cafe „Zur Uhlandshöhe“ gekauft werden konnte. Als 1919 der Schulbeginn anstand, gab es jedoch in der Bevölkerung Bedenken und Ängste. Mit einer Informationskampagne und der Zusicherung, an der Schule alle Kinder zu unterrichten statt nur der Kinder der Firmenangehörigen, begann die „Praxisprobe“ für ein neues Schulkonzept: Die Idee der „Waldorfschulpädagogik“ bewährte sich, bereits 1924 machten die ersten Abiturienten dieser Schule erfolgreich ihren staatlich kontrollierten Schulabschluss und auch in anderen Städten folgten bald Schulneugründungen. Schwierige Jahre ab 1933 und der Neubeginn nach 1945 Nach 1933 waren es besonders die Grundideen der freien und unabhängigen Erziehung und des ausgeprägten Rechtsbewusstseins, weshalb die Waldorfschulen in Deutschland erst verschärft kontrolliert und 1938 dann verboten wurden. Auch deshalb war überhaupt nur nach Kriegsende 1945 eine Wiedereröffnung möglich. Als „Zeitzeugin“ und Gründungslehrerin der Wendelsteiner Waldorfschule übernahm hier Sabine Zäpfel die zweite Hälfte des Rückblicks. In Nürnberg, so Zäpfel, wurde 1945/46 als erste bayerische Waldorfschule überhaupt die „Rudolf Steiner-Schule“ gegründet, die zugleich die „Mutter- und Patenschule“ für Wendelstein ist. Stetig weiter wachsend, wurde nach einigen Jahren eine „Ausgliederung“ nötig und als erste Nürnberger „Schultochter“ entstand in Erlangen eine Waldorfschule. In den 1980er Jahren stand die „Rudolf Steiner-Schule“ vor einer weiteren Ausgliederung, die diesmal im Süden der Noris sein sollte. Die Stadt Schwabach - wo es schon einen „Waldorf-Kindergarten“ gab - zeigte jedoch als möglicher Standort wenig Interesse, weshalb Wendelstein als Standort ins Gespräch kam. Wolfgang Kelsch als damaligem Wendelsteiner Bürgermeister mit seinem Mut, ja zu sagen zum Schulbau mitten im Grünen ist die Waldorfschule dafür bis heute besonders dankbar. Symbolischer Dank an viele Helfer und Förderer Sabine Zäpfel übernahm auch den letzten Punkt des Festakts, die Ehrung von Ehrengästen sowie langjähriger Helfer und Förderer. Hierzu bat sie einige der Ehrengäste sowie viele „stille Helfer“ wie auch Verantwortliche und treue Förderer der letzten 25 Jahre auf die Bühne und übergab allen als symbolischen Dank eine Rose. Im Anschluß an den Festakt bot das vorgezogene „Sommerfest“ der Schule auf dem Schulgelände anläßlich des Jubiläums viele kreative Mitmachangebote und Informationen für die Schulfamilie und Festbesucher sowie kulinarische Genüsse und angesichts des warmen Festwetters willkommene Durstlöscher. Zusätzliche Aktivitäten waren mehrere Führungen durch die Schulgebäude für alle Interessierten, sportliche Mitmachangebote bei Volleyball und Badminton, ein Gesamtfoto mit allen Festteilnehmern als Zahlengruppen „25“ und „100“ für die beiden Jubiläen und das Willkommen der Staffelläufer der Waldorfschulen aus Regensburg und Ulm im Rahmen eines deutschlandweiten Staffellaufs der Waldorfschulen. Die Wendelsteiner Waldorfschüler übernahmen gemeinsam mit vielen begeisterten Mitläufern am Sonntag früh den Weitertransport des Staffelstabes und brachten ihn im „Laufschritt“ im nächsten Abschnitt zur Nürnberger „Rudolf Steiner-Schule“. Text und Fotos: (jör) Gärtnerei Große Auswahl an Rosen für den Garten Am Buchenschlag 1 | 90559 Burgthann-Mimberg Tel. 0 91 83/40 34 06 | www.gaertnerei-loibl.de Musikunterricht in Wendelstein Gitarre & Blockflöte für Kinder ab ca. 6 J., auch für Erwachsene Werner Heinzel staatl. geprüfter Musiklehrer Anmeldung und Information: Tel. 0 91 29-92 77 ERZIEHUNG BILDUNG BETREUUNG Berufliche Schulen Haus St. Marien Badstraße 88, 92318 Neumarkt Telefon: 09181 / 473-0 info@stmarien.com www.st-marien-neumarkt.de Anmeldung jederzeit möglich ! Wir bieten: Wir bieten: BFS für Kinderpflege BFS für Altenpflege BFS für Kinderpflege Wohnen während der Ausbildung 27

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