Aufrufe
vor 2 Jahren

Wendelstein + Schwanstetten - Januar 2022

  • Text
  • Gemeindewerke
  • Kleinschwarzenlohe
  • Markt
  • Schwanstetten
  • Zukowo
  • Rathaus
  • Menschen
  • Wendelsteiner
  • Januar
  • Wendelstein

BÜRGERINITIATIVE BI

BÜRGERINITIATIVE BI Reichswald bleibt Mit den Grünen im Grünen 24 Oder warum das ICE-Werk weder in den Jägersee-Forst südlich der Muna noch auf der Muna gebaut werden soll – weil beides eben halt kein Steckerlaswald ist! Trotz Vorweihnachtsstress erklärten sich zahlreiche Politiker der Grünen am 20.12.2021 bereit noch einen Termin vor Ort im Jägersee-Forst mit der BI „reichswald-bleibt.de“ wahrzunehmen, um sich von den geplanten Bebauungsgebieten der Deutschen Bahn selbst ein Bild zu machen. MdB Sascha Müller, MdL Dr. Sabine Weigand, Orstverbandsvorsitzender und Gemeinderat der Grünen Helmut Schleif aus Feucht und Gemeinderat Boris Czerwenka aus Wendelstein waren eingeladen an einer Exkursion in den gesetzlich geschützten Bannwald teilzunehmen. Möglich wurde die Exkursion überhaupt nur, durch die freundliche Einfahrtserlaubnis des Forstbetriebsleiters der Bayrischen Staatsforsten Johannes Wurm, welcher uns sicher auf den Waldwegen begleitete und Interessantes über die dortige Forstwirtschaft erzählen konnte. Die BI „reichswald-bleibt.de“ war durch ihre 1. Vorsitzende Barbara Dorfner, den stellvertretenden Vorsitzenden Friedrich Zeller, Josef Dorfner und Sabine Kronmeister vertreten. Zum Ortstermin waren auch diverse Experten geladen, um fachlich kompetent über die betroffenen Untersuchungsräume MUNA und MUNA Süd/Jägersee-Forst Auskunft zu geben. Die Exkursion startete bei schönstem Wetter um 13.00 Uhr am Hotel Kübler-Hof in Röthenbach St. Wolfgang, wo Fahrgemeinschaften gebildet wurden. Als ersten Haltepunkt wählte die BI die ehemalige Kaserneneinfahrt an der Zollhausstraße, um einen Eindruck in den dann nötigen Ausbau von Zufahrtsstraßen im Fall eines ICE-Werk-Baus zu vermitteln. Hier käme eine erhöhte Verkehrsbelastung, evtl. sogar der Bau neuer Autobahnausfahrten auf die Bürger der Region zu. Beim zweiten Haltepunkt beeindruckte die Aussicht auf den vom Forstweg aus gut sichtbaren Giftgas-Sarkophag, der sich mit bis zu 4m Höhe aus der Landschaft abhebt und nun gerade durch das fehlende Laub im Winter sehr gut sichtbar ist. Das Betreten des MUNA-Geländes selbst ist strengstens untersagt. Der Giftgas-Sarkophag war der eigentliche Kernpunkt in einer von der Gemeinde Wendelstein geforderten Kampfmittelräumung durch die Deutsche Bahn beim Bau eines Werkes auf einem der beiden Untersuchungsräume. Die BI erläuterte den politischen Gästen, dass leider bis heute kein Gutachten zur Räumung der Giftgasbunker seitens der BIMA (Eigentümerin der größten Teile beider Untersuchungsgebiete) vorliege, die Deutsche Bahn aber dennoch mit diesen ungeprüften Fakten mit beiden Bannwaldgebieten in das Raumordnungsverfahren vor die Regierung Mittelfranken ziehen will. Sieht so verantwortungsvolle Planung im Einklang mit Mensch und Natur, wie es die Bahn immer beteuert, aus? Weiter zum Kernpunkt der Exkursion, dem Naturschutz: Abgeordneten der Grünen braucht man zum Glück nicht erklären wie wichtig Wald als Klimaschutzfaktor ist, da er Wasser speichert und spendet, die Umgebung in heißen Sommern kühlt, Emissionen in der bereits stark durch (Autobahn-)Verkehr Glaserei Weikersdorfer Innungsfachbetrieb Bau • Innenausbau • Reparaturen JANUAR 2022 v.l.: Forstbetriebsleiter Johannes Wurm, Barabara Dorfner BI, Sascha Müller (MdB Grüne), Dr. Sabine Weigand (MdL Grüne), hinter ihr Boris Czerwenka (Grüne, Gemeinderat Wendelstein). belasteten Region aus der Luft bindet und Artenvielfalt beherbergt. Zeigen konnten wir den Abgeordneten vor Ort, dass es sich hier keineswegs um wertlosen Steckerlaswald handelt, wie er oft von Politikern, die ein ICE-Werk hier befürworten, abfällig bezeichnet wird. Selbst ohne Laub im schlichten Kleid des Winters war deutlich auf weiteren Stationen im Wald zu sehen, dass es sich um einen gemischten Waldbestand und nicht um wertlose Monokultur handelt. Hier gibt es Fichtengruppen im Altbestand, nachwachsende Eichen, Pappeln und Ahornhaine, etc., die auch gezielt nach den Erkenntnissen des Klimawandels aufgeforstet werden. Einen Einblick in Flora und Fauna unseres Bannwaldes gab Stefan Pieger, Vorsitzender des Ortsverbandes vom Bund Naturschutz Wendelstein, der unseren Tross gemeinsam mit Josef Dorfner mit dem Fahrrad begleitete. Sogar ein Habichthorst ließ sich vom Waldweg aus entdecken. Die Schönheit des Waldes, wenn er im Laub steht, konnten wir anhand von Fotos illustrieren, die uns der Hobbyfotograf Sven Thomas aus Feucht zur Verfügung gestellt hat. Er streift immer wieder durch den Reichswald rund um den Jägersee und hält die Natur dort in idyllischen Bildern fest. Erschreckend fanden wir von der BI die neue Erfahrung wie lange man selbst mit dem Auto auf gerader Strecke durch den Wald fahren muss, um zu erkennen, dass man auf 500m Länge immer noch in der zukünftigen Halle des ICE-Werks stehen würde. Die Werkslänge mit über 3 km wäre noch gigantischer. Auf den bekannten Karten in diversen Zeitungsartikeln wirkt es oft so, als ob noch immens viel Waldfläche stehen bliebe. Uns wurde klar, dass man von einem Wald nach einer Rodung hier nicht mehr sprechen können wird. Allenfalls durchscheinende Restbaumbestände werden übrig bleiben und traurig an unser schönes Naherholungsgebiet erinnern. Unsere letzte Station führte die BI mit ihren Gästen zu den Krugsweihern, die parallel zum Jägersee liegen. Hier erwartete uns Bernd Michl vom LBV und gleichzeitig Gemeinderat der Grünen in Burgthann, sowie der Fledermausexperte Heinz Neudert. Letzterer erläuterte anschaulich an Schallkarten, dass die Schlafbäume der dortigen großen Fledermauspopulation, genau im geplanten Rodungsgebiet des Bannwaldes für das ICE-Werk liegen. Würde dieser Wald gerodet, wären die sieben Arten von Fledermäusen, die hier vorkommen, dem Untergang geweiht, da nicht nur die Schlafbäume wegfielen, sondern auch die Lichtverschmutzung sie so irritieren würde, dass ein Fortbestand aller Arten zweifelhaft wäre. Besonders dramatisch wäre das für den dort ansässigen Abendsegler, eine der größten bedrohten Fledermausarten in Deutschland, die vornehmlich tagsüber in Baumhöhlen lebt. Hier an den Krugsweihern und auf den Bannwaldarealen wäre beim Bau des ICE-Werks die fünftgrößte Population in Deutschland von der Ausrottung betroffen. Dasselbe gilt natürlich auch für sämtliche dort vorkommende Vogelarten, die den Wald als Nist- und Brutgebiet nutzen. Unser Heimweg verlief entlang des Jägersees, der, ganz anders als im Sommer, verträumt und still da lag. Dennoch begegneten uns einige Spaziergänger, die unser Naherholungsgebiet auch in der kalten Jahreszeit gerne nutzen. Wie es dort am See und im Wald vom Frühjahr bis Herbst von Ausflüglern nur so wimmelt, wissen wir alle, die unser Naherholungsgebiet schätzen, genau. Wir hoffen, dass wir den immensen Wert unseres unverzichtbaren Bannwaldes auch den Politikern aus Berlin und München gut veranschaulichen konnten. Zumindest sicherte uns Fr. Dr. Sabine Weigand weiterhin ihre volle Unterstützung zu und unterschrieb unsere Petition für den Reichswald und gegen den Bau des ICE-Werks auf beiden Untersuchungsflächen. Sascha Müller versicherte weiterhin in Berlin im Dialog mit anderen Politikern und der Deutschen Bahn nach einer Lösung zu suchen, die verträglicher für Mensch und Natur ist als die bisherigen Pläne der Bahn. Vielleicht geht es ja doch ein bisschen kleiner und damit passend auf eine industrielle Brachfläche? Wir haben unseren Reichswald weiterhin fest im Blick und in unsere Neujahrswünsche eingebunden! Sabine Kronmeister

Initiative „Bürger gestalten Wendelstein“ (IBgW) Bürger: „Der Wendelsteiner Altort hat enorm gewonnen“ Bei einem IBgW-Rundgang entdecken Wendelsteiner die „neue Gemütlichkeit“ Jene, die schon lange nicht mehr hier waren, reagierten verblüfft. Andere kamen aus dem Schwärmen nicht mehr heraus. In einem waren sich die Teilnehmer eines jüngsten Altort-Rundgangs aber einig: Mit der gerade zu Ende gegangenen Sanierung ist der Wendelsteiner Altort zu einem städtebaulichen Schmuckstück herausgeputzt worden. Sieht man von einigen, von Bürgern monierten kleineren Macken ab, hält auch die Initiative „Bürger gestalten Wendelstein“ (IBgW) die Altort-Sanierung für gelungen, betonte sie in einer Pressemitteilung. „Sehr einladend“, „Der Altort hat enorm gewonnen“ und „Hier möchte man gerne Wohnen“ waren nur einige der Kommentare, die Bürger bei dem Rundgang äußerten, zu dem die IBgW eingeladen hatte. Andere fanden sogar, das die neu eingezogene Gemütlichkeit im Altort geradezu zum Feiern einlade – zumindest zur Einweihung der frisch sanierten „guten Stube“ irgendwann im nächsten Sommer, wenn es dann hoffentlich Corona wieder erlaube. Fachlich begleitet wurde die Gruppe bei dem Rundgang von dem Architekten und Stadtplaner Karlheinz Zagel, der als Sanierungsbetreuer die knapp dreijährige Altort-Sanierung begleitet hatte. Der packte gleich die Gelegenheit beim Schopf, um bei dem Rundgang auf ein paar architektur-historische Glanzstücke hinzuweisen: Unter anderem auf das aus dem 18. Jahrhundert stammende „Ackerbürgerhaus“ am Wendenbrunnen, auf das noch ein paar Jahrhundert ältere Pfinzingschlößchen in der Mühlstraße und das im Jahr 1631 erbaute Herrenhaus der alten Papiermühle. Was die Altort-Sanierung angeht, so blieb nach den Erläuterungen von Karlheinz Zagel auf der sanierten Mühlstraße, dem Vorderen und Hinteren Mühlbuck, der Fabrikstraße und der Straße „Im Winkel“ kein (Pflaster-)Stein auf dem anderen. Sieht man mal von einem schmalen Randstreifen mit der alten Pflasterung ab, erhielten die genannten Altort-Gassen ein komplettes Facelifting: Das Holperpflaster (historische Katzenkopfpflaster) wurde durch farblich passende speziell verlegte Betonsteine ersetzt, deren Maserung an Muschelkalk erinnert, die aber weitaus besser als Kalksteine dem Autoverkehr trotzen. Eine schmale Regenrinnen-Pflasterung ergänzt das neue Gassenbild. Mit in die Gesamtgestaltung fügt sich der schon etwas länger abgeschlossenen Badhausplatz ein, der terrassenartig zur Schwarzach hinabführt und unter der stark befahrenen Altortdurchfahrtsstraße einen Weg für Fußgänger in den Altort erschließt. BÜRGERINITIATIVE Die Anwohnerin ist mit der Neugestaltung zum Eingang hin sehr zufrieden. Der abschüssige Bereich wird mit der Mauer nun fast barrierefrei. Einiges nachzubessern gebe es dennoch, machten Anwohner bei dem Rundgang deutlich: So stuften sie eine schmale abschüssige Gasse zwischen Schulhofstraße und Mühlstraße als ausgesprochen gefährlich ein. Hier sollte dringend ein Handlauf angebracht werden, an dem sich vor allem ältere Altortbewohner beim Hinunterlaufen absichern könnten. An der Ecke Vorderer Mühlbuck/ Mühlstraße drohten über kurz oder lang Unfälle, wenn der Autoverkehr aus dem Vorderen Mühlbuck nicht mit Schrittgeschwindigkeit ausgebremst werde, warnten Anwohner. In der Straße Am Winkel führten schließlich Baumängel zu einer folgenschweren Durchfeuchtung des noch jungen Sandsteinmauerwerks. Und an einigen Stellen können Übergänge von alter zu neuer Pflasterung zur Stolperfalle werden. Klaus Tscharnke Foto: (Tscharnke/Seelmann) Neu sind auch die an die Altort-Situation angepassten kandelaberartigen Straßenlaternen. Außerdem wurde bei der rund 2,2 Millionen Euro teuren Sanierung der eine oder andere Hauszugang mit einer Abflachung von Fußwegen und Sandsteinmäuerchen entschärft - und natürlich die Versorgungsleitungen erneuert. Alle Haushalte im sanierten Quartier haben jetzt außerdem Glasfaser-Datenleitungen. Zagel räumt ein: Die knapp dreijährige Baustelle sei für die Anwohner schon mit Zumutungen verbunden gewesen. Dass man diese im engen Dialog mit den Anwohnern am Ende habe abmildern können, bestätigten auch Anwohner: „Das hat eigentlich ganz gut funktioniert“, meinte ein jüngeres Ehepaar. auch samstags von 9 bis 13 Uhr www.fw-wendelstein.eu JANUAR 2022 25

Mitteilungsblatt Wendelstein+Schwanstetten

Reichswaldblatt-Feucht

Mitteilungsblatt Nürnberg-Eibach/Röthenbach/Reichelsdorf

Mitteilungsblatt Nürnberg-Katzwang/Worzeldorf/Kornburg

Monatsblatt Heilsbronn