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Schwarzenbruck - Juni 2022

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CHRONIKGRUPPE

CHRONIKGRUPPE SCHWARZENBRUCK2Die Familie Seidenschuster in Affalterbach und Ochenbruck,Teil I ( 1446-1485)Die Familie Seidenschuster hat gut ein Jahrhundert lang von 1446bis 1549 die Geschichte von Ochenbruck und Affalterbach ganzmaßgeblich mitgeprägt hat.Unterförster im Lorenzer ReichswaldAn der Schwarzach fasste die Familie Anfang 1446 Fuß, als der alte HeinrichSeidenschuster mit seiner Frau Christin und ihrem Sohn Hermann und dessenFrau Anna die Forsthube in Affalterbach von drem Nürnberger UnternehmerLienhart Reutheimer erwarben. Während sein Sohn Hermann 1448 erstmalsals Bewohner von Affalterbach genannt wird, bleibt der Wohnsitz desSeniors bis zu seinem letzten Auftritt 1454 unklar. Der Sohn klagte 1448am Landgericht Nürnberg gegen den Altdorfer Bürger Conrad Daum aufeinen Hof zu Kleinschwarzenlohe, weil dieser ihn offenbar als Bürge nichtausgelöst hatte. Zu dieser Zeit muss er schon mit einer uns unbekanntenFrau verheiratet gewesen sein, die ihm mindestens 5 Söhne gebar.Um 1457/58 konnte Hermann Seidenschuster die Mühle in Ochenbrucksamt dem zugehörigen Hof erwerben, was uns nur über die nachfolgendeKlage auf den Bürgendienst überliefert ist.Damit stieg die Familie neben dem Schwarzenbrucker Schloßherrn Hansvon Locham zum größten Grundbesitzer im Nahbereich auf.Erst 1465 erfahren wir, dass Hermann die Forsthube Affalterbach alsReichslehen innehatte. Das heißt, er verwaltete einen Teil des LorenzerReichswaldes und bat nun Kaiser Friedrich III., dieses „Unterforstamt“ anseine fünf Söhne nun auch offiziell zu verleihen. In der Praxis hatte derälteste Sohn Lorenz das Amt schon mindestens ein Jahr lang inne, wie eineweitere Kaiserurkunde aussagt. Da aber seine vier jüngeren Brüder nochnicht volljährig waren, musste er für sie als Treuhänder herhalten.Das Verbrechen von FeuchtDie Last der Verantwortung bekam Lorenz Seidenschuster schnell zuspüren, als sein Vater wohl schon im folgenden Jahr straffällig wurde.Deshalb musste er sich und seine Brüder Conrad und Simon auch für dieunmündigen Hans und Ulrich gemeinsam mit acht weiteren Männern ausder Umgebung als Bürge zur Verfügung stellen, damit ihr Vater im Februar1467 aus dem Gefängnis in Nürnberg freikam. Die Urkunde berichtet nurganz knapp von Frevels, Mutwillen und Unzucht zu Feucht. Zwei jüngereAbhandlungen über Rechtsstreitigkeiten aus dem 16. Jahrhundert scheinensich auf Vorfälle mit Hermann Seidenschuster zu beziehen, aber welchedavon dieses Verbrechen beschreibt ist unklar.Viele Streitigkeiten im ReichswaldDaneben gab es noch andere Probleme, weil im Reichswald verschiedensteHerrschaften mitmischten. Allerdings muss man auch beachten, dass wirvom Alltagsleben nur wenige Schriftquellen aus dieser Zeit überliefertbekommen haben, dafür mehr von Streitigkeiten.So sammelte 1468 der Nürnberger Stadtrat die Beschwerden des KlostersEngelthal, des Grünsberger Burgherrn und des Amtes Altdorf und trat inVerhandlungen mit dem dortigen Stadtherrn Herzog Otto von Pfalz-Mosbach.Dazu wurden auch die Unterförster auf der Lorenzer Seite in Reichelsdorf,Schwarzenlohe und die Seidenschuster von Affalterbach befragt.Im folgenden Jahr nun war unsere Försterfamilie die Geschädigte, als zweiUntertanen des Grünsberger Burgherrn Ulrich von Freudenberg in HermannSeidenschusters Gut nicht nur ohne besondere Erlaubnis Zimmerholz gefällthatten, sondern auch samt den Dienern ihres Herrn der Pfändung durchdie Knechte des Waldamtmanns mit Gewalt widersetzt hätten. Das ließ derStadtrat nicht durchgehen und entzog den Übeltätern vor dem Forstgerichtihre Waldrechte.Im Jahre 1478 traf es dann den alten Hermann Seidenschuster und seinevier Söhne, weil man ihnen offenbar das Feuer- und Waldrecht auf ihrerHofstätte zu Ochenbruck bestritt. Deshalb ließ Bartholmäus Groland, deroberste Amtmann des Lorenzer Waldes mit den Richtern des Forstgerichtszu Nürnberg vier alte Bürger aus der Umgebung (Pattenhofen, Feucht,Rummelsberg und Schwarzenbruck) befragen, die aufgrund ihres Gedächtnissesmindestens 50 Jahre alt gewesen sein mussten. Sie bestätigten, dassJUNI 2022die Familie Seidenschuster – offenbar erst nach dem Städtekrieg 1449/50– die umstrittene Hofstätte in Ochenbruck mit dem Keller und zwei Häuserninnegehabt hätten. Der Hauptstreitpunkt war aber die Entlüftung desHerdfeuers über einen gemeinsamen Kamin mit der Mühle. Das war vondaher bedeutsam, weil die Steuer damals nach der Anzahl der Herdstättenbemessen wurde. Leider sind die Aussagen nicht so genau, dass wir darauserkennen könnten, wann die Familie Seidenschuster nach 1450 in OchenbruckFuß gefasst und welche Hofstätte sie erbaut hat.Eine Erbteilung gibt wichtige Einblicke - selbst Mist ist wertvoll(1479)Nachdem im folgenden Jahr auch der jüngste Sohn Ulrich volljährig gewordenwar, kam es zu einem Erbstreit innerhalb der Familie Seidenschuster, derschließlich im Herbst 1479 vor dem Forstgericht Nürnberg durch NikolausBaumgartner und Jorg Schaller, Schöffen des Forstgerichtes, Heinrich Müllner,Unterrichter zu Feucht, und Simon Freitag von Rummelsberg geschlichtetwurde. Von den zwei Forsthuben in Affalterbach wurde diejenige mit demgroßen Haus und dem unteren Stadel an Vater Hermann und den Sohn Hans,die andere mit den zwei kleinen Häusern und dem oberen Stadel an denältesten Bruder Lorenz und den jüngsten Ulrich Seidenschuster zugeteilt. Diemittleren Söhne Cunz und Sigmund erhielten dagegen die Mühle in Ochenbruck,mussten aber in die Forsthube bestimmte Abgaben leisten. Die Urkundeist vor allem für die Beschreibung des Dorfes Affalterbach und seiner Wege,Äcker, Wiesen und Waldstücke wertvoll, auch wenn heute nicht mehr allelokalisiert werden können. Daneben wurde auch die Wiesenwässerung geklärt.Und als Kuriosität hat man sogar festgelegt, wer welchen Mist bekommt:Der Dung von der Mühle sollte in der Ochenbrucker Gemarkung bleibenund der Dung von Affalterbach dort.Wie lange der alte Hermann Seidenschuster seinen schönen Blick insSchwarzachtal vom großen Haus aus in Affalterbach genießen konnte, kannnur groß abgeschätzt werden. Jedenfalls war er spätestens im Sommer 1484gestorben und dürfte um die 60 Jahre alt geworden sein.Das zweite Verbrechen endet mit dem TodWie bereits oben erwähnt, wurde der alte Hermann Seidenschuster offenbarein zweites Mal straffällig und beendete sein Leben im Kerker. Die beidenBerichte dazu sind aber deutlich jünger und behandeln weniger dasGeschehen selbst. Vielmehr ging es um die Frage, wer bei solchen Verbrechendie hohe Gerichtsbarkeit auszuüben hatte, die Reichsstadt Nürnbergoder die Markgrafschaft Brandenburg-Ansbach oder der Pfalzgraf. Dieeine Quelle beschreibt, dass Hermann Seidenschuster und einer seinerSöhne einen Mann namens Hafen und seine Frau um 1485 zu Ochenbruckerschlagen hätten. Daraufhin wären die markgräflichen Amtsknechte ausSchwabach gekommen und hätten ein Fraischpfand genommen. Außerdemhabe der Seidenschuster zwei Landsknechte erstochen und wäre deshalbnach Grünsberg in das Burgverlies gekommen, wo er verstorben sei. Dashabe der Burgthanner Amtmann von Embs veranlasst.Die jüngere Darstellung berichtet dagegen, dass der Pfalzgraf von Altdorfaus seine Gerichtsrechte hier durchsetzen wollte und offenbar Besitz derSeidenschuster beschlagnahmt hat. Es habe aber auch der NürnbergischeRichter zu Feucht seinen Anspruch demonstrieren lassen.Zumindest im Hinblick auf Hermanns Söhne ist der Bericht nicht zutreffend,denn sie sind alle noch bis mindestens 1487 nachweisbar. Die Kriminalgeschichtezeigt aber, dass der alte Seidenschuster ein streitbarer Mann war,der auch vor einem Totschlag nicht zurückschreckte. Solange man aber nichtmehr weiß, muss man sich mit weiteren Wertungen zur Tat zurückhalten.Quellen:Marggrävische Positionales. Inn Sachen die hohen Obrigkait und Fraiß umb Nürnbergbelangend. 1530, S. 4, Nr. 22 und 23.A. Reifsteck, Exceptiones Cvm Insertis Probationibvs Defensionvm, Spirae 1563, fol. 18.Staatsarchiv Nürnberg, Rep. 119A, Nr. 117, fol. 352.Stadtarchiv Nürnberg, E 20, A 1406, Nr. 4; F 5, Nr. 3/VI, S. 735;Reichsstadt Nürnberg, Kaiserl. Privilegien, Urkunden 481; Losungamt, 35 neue Laden,Urkunden 2409, 3216;Päpstliche und fürstliche Privilegien, Urkunden 355, 358;Ratskanzlei, A-Laden, Urkunden 54, 59;

GrußwortBürgermeister SchwarzenbruckLiebe Bürgerinnen und Bürger,gerade komme ich von der offiziellen Übergabe unseres Starterkits desProjektes Blühpakt Bayern. Wie bereits berichtet haben wir uns erfolgreichdarum beworben und 5.000 Euro als Startgeld für die Umwandlungkommunaler Flächen in neue Lebensräume für Insekten erhalten. In denkommenden Monaten werden wir Sie darüber informieren wie Schwarzenbruckeine insektenfreundlichere Gemeinde wird. Hierbei könnenauch Sie und die ortsansässigen Firmen uns tatkräftig unterstützen.Am 23. Juni wird es nach langer coronabedingter Pause wieder Bürgerversammlungengeben. Wir starten mit zwei Präsenzveranstaltungenum 17:30 Uhr und um 19:30 Uhr in der Bürgerhalle, so dass sichjeder Interessierte die für ihn passende Uhrzeit wählen kann. In derBürgerhalle haben wir beste Voraussetzungen um die Versammlungenohne Bedenken durchführen zu können. Für jede Versammlung ist einZeitfenster von ca. 1,5 Stunden angesetzt. In den Ortsteilen möchteich mobile Bürgergespräche führen. Hier planen wir die bestmöglicheUmsetzung noch.Selbstverständlich denken wir auch an die Menschen, denen größereVeranstaltungen und Menschenansammlungen noch Unbehagen hervorrufen.So wird es die Präsentation auch online geben und Sie bekommenim Nachgang die Möglichkeit mir Ihre Fragen zu stellen.Mit großer Vorfreude sehen wir unserer ersten großen Veranstaltungin diesem Jahr entgegen. Die Schwarzenbrucker Kärwa steht vor derTür. Am ersten Juli-Wochenende ist es endlich wieder soweit. DerKärwaverein hat ein buntes Programm auf die Beine gestellt, welchesdiesem Mitteilungsblatt beigeheftet ist.Selbstverständlich findet auch unser beliebter Seniorennachmittag auf derKärwa wieder statt. Wir freuen uns mit dieser Kärwa den Auftakt zu denanderen Ortsteil-Kärwas, die alle gerade fleißig geplant werden, zu geben.Auch der zweite Bauabschnitt der Hauptstraße nimmt langsam Fahrt auf.Planmäßig hat er Anfang April begonnen, zunächst war hiervon allerdingsnur die Graf-Roland-Straße betroffen. Hier waren vorbereitendeArbeiten für den Schmutzwasserkanal zu tätigen. Jetzt führen dieseTätigkeiten in die Hauptstraße und somit wird auch die Vollsperrungder Hauptstraße wieder notwendig. Unser Bauamt informiert Sie imMitteilungsblatt eingehend über den Baufortschritt und die kommendenSchritte. Versäumen Sie es dennoch nicht immer wieder einen Blick aufunsere Webseite zu werfen, hier veröffentlichen wir auch tagesaktuelleNachrichten. Eine dringende Bitte: Halten Sie sich an die Vollsperrung!Freundliche GrüßeIhrMarkus HolzammerJUNI 20223

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