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Reichswaldblatt - September 2021

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NATURSCHUTZ Bündnis

NATURSCHUTZ Bündnis KEIN ICE-Werk im Reichswald Großer Widerstand gegen ICE-Werk im Reichswald Eine weitere Kundgebung des Bündnisses KEIN ICE-Werk im Reichswald direkt an den betroffenen Standorten Muna und südlich davon am Jägersee fand großes Interesse bei den Bürgerinnen und Bürgern und wurde von vielen Bürgerinitiativen unterstützt. Sophie Wurm von Bund Naturschutz konnte als Moderatorin erneut Feuchts Ersten Bürgermeister Jörg Kotzur begrüßen. Anwesend waren weiter Verena Osgyan, MdL von Bündnis 90/Die Grünen sowie der Staatsminister a.D. in Stuttgart und ehemalige Bürgermeister von Nürnberg Klaus-Peter Murawski. Ein großes Banner mit der Darstellung der betroffenen Flächen machte vielen Teilnehmern die Nähe der Ansiedlungen von Moorenbrunn, Röthenbach/St. W., Feucht und vor allem der Waldsiedlung Weißensee Feucht bewusst. Beide Flächen sind zum Schutz von Mensch, Tier und Natur durch Gesetz als besonders schutzwürdiger Bannwald ausgewiesen. Ihn immer wieder aus ökonomischen Gründen zu opfern, muss verhindert werden. Dies machte vor allem Klaus-Peter Murawski deutlich. Er nannte als ein Beispiel dafür, wie der Wald hinter wirtschaftlichen Interessen zurückstehen muss, Tesla in Brandenburg, wo 83 Hektar Wald im Schnelldurchgang abgeholzt wurden. Bei dem vom geplanten ICE-Werk betroffenen Flächen geht es um 140 Hektar Bannwald. Der unersetzliche Wald darf in Zeiten des Klimawandels nicht vernichtet werden, auch nicht für eine Verkehrswende. Seine Forderung war eindeutig: Würde der Wald mit seinem tatsächlichen, seiner ökologischen Bedeutung entsprechenden Wert bemessen, würde der Quadratmeter 200 Euro kosten. Niemand käme dann auf die Idee, den Wald als Standort für ein ICE- Werk heranzuziehen. Aber die Bahn macht es sich leicht und verkauft lieber selbst wie in Nürnberg eigene, für ihre Zwecke geeignete Grundstücke für teures Geld und greift in ökologisch wertvolle Flächen von Wald ein, weil diese wenig kosten. So erweist sich ihr Argument als hohl, sie baue ökologisch C02 frei. Auch Verena Osgyan machte dies deutlich und verwies auf das Raumordnungsverfahren. Alle angedachten Standorte sind sehr problematisch. Sie kann sich Eingriffe in die Natur in diesem Ausmaß nicht vorstellen. Als nicht hinnehmbar betrachtet sie das Angebot von Ausgleichsflächen irgendwo in Bayern, zumal Bannwaldflächen wenn überhaupt in unmittelbarer Nähe ausgeglichen werden müssen. Die von einigen Politikern bevorzugte Muna, hält sie deshalb für Augenwischerei. Im Übrigen sind Flächen in der Muna bereits Flächen als Ausgleichsflächen für den Autobahnausbau vorgesehen. Wir verlosen 2x2 Eintrittskarten für Grafik © Cory Thoman/iStock Stefan Pieger vom Bund Naturschutz Wendelstein machte deutlich, dass gerade die Muna auch deshalb ein schützenswertes Gebiet ist, weil auf der seit 70 Jahren unberührten Waldfläche viele unterschiedliche Laubbäume in stattlicher Größe herangewachsen sind. Auch die Ausweisung als Vogelschutzgebiet verbietet menschliche Eingriffe. Weiter werden auf den Flächen Tiere vermutet, die zu den auf der Roten Liste stehenden Arten gehören. Bürgermeister Jörg Kotzur kam in seiner Begrüßungsrede u.a. auf die Haltung der Nachbargemeinde Wendelstein zu sprechen, die sich für eine vollkommene Entmunitionierung ausspricht, aber zugleich eine Wiederaufforstung des nicht in Anspruch genommenen Geländes verlangt. Überhaupt nicht akzeptieren kann er die Haltung des Nürnberger Stadtrats: den Standort Altenfurt-Fischbach ablehnen, an dem Werk festhalten und im Gegenzug die Menschen in anderen Gemeinden in der Region belasten. Dagegen forderte Bürgermeister Kotzur, dass die Bahn Industrieflächen nutzen soll. Der Reichswald ist bereits über die Maßen durch verschiedene Planungen bedroht. Dem stimmten Rednerinnen und Redner der ebenfalls betroffenen Standorte zu. Die Bahn muss ihre Ausschlusskriterien ernst nehmen und sich neu orientieren. Ich kritisierte als Sprecherin der Waldsiedlung scharf, dass die DB Kriterien z.B. die Nähe des geplanten ICE-Werks zu Siedlungen einfach geändert hat und dass sie die Ausweisung von Bannwald als grüne Lunge für den Großraum und andere Schutzgebiete total ignoriert. Inge Jabs für das Bündnis KEIN ICE-Werk im Reichswald 32 FOREVER QUEEN „The Show Must Go On“ Sa., 30.01.22, 19 Uhr, Röthenbach, Karl-Diehl-Halle Senden Sie eine Postkarte an: Reichswaldblatt Verlag, Lydia Seifert, Marktstr. 10, 90530 Wendelstein Einsendeschluss: 30.09.2021 (Poststempel). Der Rechtsweg ist ausgeschlossen. Wir weisen Sie darauf hin, dass Ihre personenbezogenen Daten an Dritte (Veranstalter und/oder Organisatoren) des jeweiligen Gewinnspiels weitergleitet werden. SEPTEMBER 2021

NATURSCHUTZ Wohnungsgenossenschaft Waldsiedlung Weissensee Feucht e.G. Politik und Umwelt zu Standort ICE-Werk Beim Besuch des Standort Muna für ein ICE-Werk vom CSU- Bundestagskandidaten Ralf Edelhäuser übergab ihm die Vorstandssprecherin der Waldsiedlung Weißensee Feucht e.G. Inge Jabs ein Schreiben in dem sie ihm ihre Irritation über seine bereits Anf. Juli in der Presse gemachten Aussagen mitteilte, sich für den Standort Muna auszusprechen, die Muna als am wenigsten belastete Fläche im Verdichtungsraum zu benennen und der Umwelt eine Win-Win-Situation entstehe? Außerdem, immer damit argumentiert werde, wenn das Land, der Bund oder ein Großunternehmen für ein großes Vorhaben einen Standort sucht. Kommt ein solches – wie bisher schon einige Male - nicht zustande, ist das Thema Befreiung von Altlasten, Entmunitionierung, Wohltat für die Umwelt vom Tisch und keiner macht sich mehr Gedanken darüber. Offensichtlich ist die behauptete Gefahr nicht so von Bedeutung, dass sie unabhängig von Ansiedlungswünschen beseitigt werden müsste. Weiterhin wurde ihm deutlich gemacht, dass sie im Entstehen eines ICE-Werks im Muna-Gelände keine Win-Win-Situation erkennen könne, denn: 1. Die DB würde nach eigenen Aussagen nur den Boden auf ihre Kosten entsorgen müssen, der von der Maßnahme betroffen wäre. 2. Bisher liegt keinerlei greifbare Zusage des Grundstückseigentümers vor, dass die restliche Munafläche von ca. 140 ha ebenfalls entmunitioniert werden würde. 3. Mit einer Entmunitionierung wäre zwar der zukünftige Eintrag von vermuteten Giftstoffen durch die Auslaugung der Munitionsreste beendet, nicht aber der bereits bestehende Eintrag aus den letzten über 70 Jahren ins Grundwasser beseitigt. Dies in den beiden Grundwasserstockwerken zu beseitigen, wäre noch aufwändiger als die eigentliche Entmunitionierung und würde ein Wiederaufforsten des Gebiets verhindern. Mit einem eindringlichen Apell sich gegen die Vernichtung von Natur zum Schaden der Umwelt, der Artenvielfalt und der Menschen zu stellen und die Klassifizierung des Reichswaldes als Bannwald, auch dringend aufgrund des Klimawandels nicht zu ignorieren, kam Inge Jabs auch auf die Betroffenheit und die allernächste Nähe der Waldsiedlung zu sprechen. Hier werde den Bewohnern nicht nur die Schutzfunktion des Waldes genommen, sondern sie werden auch einer unerträglichen Licht- und Lärmverschmutzung 24/7 die Woche ausgesetzt. Dies trifft natürlich auch auf den Standort südlich der Muna am Jägersee zu, wo zudem ein großes Naherholungsgebiet zunichte gemacht werden würde. Gleichfalls gab sie Herrn Edelhäuser die Forderung mit auf den Weg, sich bei der Bahn einzusetzen, den Standort Nürnberg aufgrund der nicht vorhandenen geeigneten Flächen im Umland aufzugeben. Inge Jabs 4. Eine vollständige Entmunitionierung würde eine großflächige Waldrodung inklusive Beseitigung der Wurzelstöcke sowie ein tiefgreifendes Umgraben des Geländes bedeuten. Man würde also einen behaupteten Umweltschaden beseitigen und zugleich einen größeren Schaden für mehrere Jahrzehnte herbeiführen. Anstatt eine ökologisch wertvolle Fläche zu erhalten, die seit ca. 70 Jahren der Natur überlassen wurde und seitdem unberührte Natur, BANNWALD, Vogelschutzgebiet und z.T. FFH-Fläche und damit besonders schutzwürdig ist, würde sie zerstört. Worin soll da der Gewinn für die Umwelt liegen? Lust auf Farbe? mit und ohne Termin. Wir freuen uns auf Ihren Besuch Geöffnet von Montag bis Samstag SEPTEMBER 2021 33

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