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Reichswaldblatt - November 2020

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FEUCHT Bürgerinitiative

FEUCHT Bürgerinitiative Feucht „Rettet den Reichswald Feucht – Die Bürgerinitiative Feucht „Rettet den Reichswald – Stoppt die Stromtrasse“ konnte sich in einer weiteren Aktion mit Herbert Fahrnbauer in Moosbach am Gelände der geplanten PWC-Anlage sowie der angedachten Nordtrasse der Juraleitung P 53 treffen. Herr Fahrnbauer erklärte mit klaren Aussagen den aktuellen Stand zur PWC-Anlage „Mauswinkel“. Zusammen kamen Herbert Fahrnbauer und einer der Sprecher der BI, Heinz Fleischmann, zum gleichen Ergebnis: Wenn die Stromtrasse auf diesem Gelände kommen sollte und die Bagger vor Ort arbeiten, dann würde im gleichen Bauabschnitt sicherlich auch die PWC-Anlage gebaut werden. Beide waren sich darin absolut einig, dass die PWC-Anlage sowie auch die Stromtrasse Juraleitung P 53 verhindert werden müssen. Der Slogan des Aktionsbündnisses Trassengegner „Zerstört Brutal“ wäre hierbei leider zu treffend. Dem gilt es mit friedlichen und demokratischen Mitteln entgegen zu treten. Der Nürnberger Reichswald umfasst eine Fläche von ca. 25.000 ha. und ist somit das fünftgrößte geschlossene Waldgebiet Bayerns. Aufgrund seiner Artenvielfalt von Flora und Fauna sollte der Wald besonders geschützt werden und wurde deshalb als Bannwald, Vogelschutzgebiet und Natura-2000-Gebiet ausgewiesen. „Sollen alle diese Schutzgebiete nichts mehr zählen?“ so fragt Heinz Fleischmann von der Bürgerinitiative. Herbert Fahrnbauer, seines Zeichens auch Mitinitiator und Sprecher der Bundesbürgerinitiative „Waldschutz“, zeigte den Teilnehmern des Rundganges ebenso die massiven Eingriffe in den Reichswald durch die Harvester. Die sogenannten „Rückegassen“ der Harvester sollten sich eigentlich in Abständen von mindestens 30 – 35 Meter befinden. Diese Abstände werden in dem besichtigten Waldgebiet nicht eingehalten. Bestehende Bäume wurden beschädigt und der „Kahlschlag“ im Waldgebiet an der Autobahn A6 nähe der Unterführung nach Birnthon wurde von allen Beteiligten mit Schrecken zur Kenntnis genommen. Sind das bereits erste Abholzungen für die geplante Stromtrasse? Man will diesem „Anblick“ gefällter Bäume nachgehen und was der Grund der umfangreichen Abholzung ist, so BI-Sprecher Fleischmann. Herbert Fahrnbauer und Heinz Fleischmann bekräftigten zum Abschluss der gemeinsamen Aktion den Wunsch, dass die BI´s „Rettet den Reichswald – Stoppt die Stromtrasse“, BI Moosbach-Birnthon und BI „Waldschutz“ zukünftig enger zusammen arbeiten und sich gegenseitig unterstützen. Diese Zusammenarbeit ist für die Feuchter BI gegen die Stromtrasse natürlich eine großartige Sache, da seitens der BI Moosbach-Birnthon bereits seit 2010 vorbildliche Arbeit gegen den Bau der PWC-Anlage wie auch anderer Objekte geleistet wurde und dieser Erfahrungsschatz kann im Streben gegen den Bau der Stromtrasse Juraleitung P 53 nur von Vorteil sein. Workshop für Mitglieder der BI´s gegen die Stromtrasse 6 Mitglieder der BI „Rettet den Reichswald – Stoppt die Stromtrasse“ nahmen an einem Workshop beim BI-Treffen in Altdorf teil. Diese sehr informative Veranstaltung leiteten Dörte Hamann, Hubert Galotzy und Ralph Kubala. Nach verschiedenen Vorträgen wurden Arbeitsgruppen gebildet, um die zukünftige Ziele und Tätigkeiten der verschiedenen BI´s im Rahmen der Zusammenarbeit der Bürgerinitiativen gegen den Ersatzneubau der Juraleitung (Juraleitung P 53 ) festzulegen. Am Ende des Workshops einigten sich alle Beteiligten darauf, solche Workshops regelmäßig anzubieten. Die 6 Feuchter Teilnehmer konnten viele neue Erfahrungen und Arbeitshinweise mitnehmen. Gemeinsame Aktion mit Schreiben an alle Bundestagsabgeordneten Die BI Feucht „Rettet den Reichswald – Stoppt die Stromtrasse“ beteiligte sich zusätzlich an einer gemeinsamen Aktion der Bürgerinitiativen gegen die Juraleitung. In dieser Aktion wurden alle Bundestagsabgeordneten angeschrieben. Hintergrund dieses Schreibens ist das Bundesbedarfsplangesetz. Dieses wird im November im Bundestag behandelt und die Parlamentarier werden um Unterstützung bei der Ablehnung der Juraleitung gebeten. Dieses Bundesgesetz regelt den beschleunigten Ausbau von Stromleitungen im Übertragungsnetz und diesen somit einseitig der Unterstützung des europäischen Stromhandels auch mit Atom- und Kohlestrom, so die 32 Bürgerinitiativen entlang der Juraleitung P53 einheitlich. Ein Grund für die Ablehnung des Ausbaues ist für die BI´s die Blockierung der Energiewende durch den Ausbau. Tausende Bürger sind in diesen BI´s bereits aktiv und deren Forderungen werden von Umweltverbänden und zahlreichen unabhängigen Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern unterstützt. Die Themen „überdimensionierter und falscher Netzausbau“ und „Bürgerenergie“ werden seitens der BI´s auf jeden Fall zu Hauptthemen im bevorstehenden Bundestagswahlkampf gemacht. Schon deshalb die Bitte der BI-Vertreter an jeden einzelnen Abgeordneten, dem Gesetz in seiner geplanten Form nicht zuzustimmen. Damit verbunden ist natürlich auch die entsprechende Änderung im Erneuerbare- Energien-Gesetz, in dem zum Beispiel die Eigennutzung von selbst erzeugten PV-Strom unterstützt und von bürokratischen Hürden befreit werden müsse. Sprecher der BI: Nadine Adam, Heinz Fleischmann und Philip Bauer 20 NOVEMBER 2020

FEUCHT Bürgerinitiative - Wir Brauchen diese Trasse nicht Erster Fachvortrag der Bürgerinitiative JA zum Reichswald - NEIN zur Juratrasse! Wir brauchen diese Trasse nicht! „Total überflüssig – diese Trassen!“ darin waren sich Besucher und Besucherinnen der Veranstaltung der Feuchter „BI- JA zum Reichswald“ nach dem Vortrag von Dipl.- Ingenieur Matthias Grobleben einig. Im Mittelpunkt stand die Frage: „Sind der geplante Netzausbau und die Jura-Leitung im Rahmen der Energiewende erforderlich?“ Matthias Grobleben - Studium Elektrische Energietechnik - hat sich jahrelang intensiv mit Fragen der Stromversorgung und Netzplanung befasst. Fachkundig erläuterte er, wie die Netzplanung NEP zustande kommt. Absolut merkwürdig und einzigartig an diesem Verfahren sei, dass nicht staatliche Institutionen oder unabhängige Spezialisten, sondern die Netzbetreiber, die maßgeblichen und verbindlichen Vorgaben für ihre Planung selbst bestimmen können. Als Lobbyisten in eigener Sache ziehen sie den alleinigen Nutzen aus der NEP-Planung, indem sie festlegen, wie groß ihr Bedarf an neuen Netzen ist, und somit ihr Profit. Die eigentlich vorgesehene Beteiligung der Öffentlichkeit steht nach Auffassung von Grobleben nur auf dem Papier. Denn niemand erhält eine Auskunft darüber, was mit kritischen Einwänden oder Vorschlägen passiert, ob sie überhaupt gewürdigt oder berücksichtigt werden. Die vom Betreiber TenneT vorgeschobene Überlastung des bestehenden Netzes könnte nicht nachgeprüft werden, weil diese Daten als Betriebsgeheimnis behandelt werden. Und das obwohl TenneT in ihrem Bereich keinerlei Konkurrenz fürchten muss und praktisch als Monopolist agiert. Laut Grobleben sei das gesamte Verfahren total intransparent. Es mangele an einer unabhängigen Prüfung der Übertragungsnetzbetreiber und der Bundesnetzagentur Der Referent widerlegte den Nutzen der geplanten neuen Trassen, weil sich z.B. gemäß einer Studie nur 48 von derzeit geplanten 148 Trassen auf das vorhandene Netz auswirken. Für die vielbeschworene Energiewende sind die neuen Trassen sinnlos. Sie dienen einzig und allein der Erhaltung des bestehenden Systems. Die von den Befürwortern der Juratrasse gebetsmühlenartig wiederholte Behauptung, diese seien erforderlich, um den Windstrom aus der Nordsee in den Süden zu bringen, widerlegte Grobleben eindrucksvoll mit dem Hinweis: „Wechselstrom kann maximal 600 km, aber realistischerweise nur 400 km weit übertragen werden. Deshalb brauchen wir, wenn eine wirkliche Energiewende gewollt ist, ein dezentrales Energiesystem und andere, als die aktuell geplanten Leitungen“. Damit könne auch ein großer volkswirtschaftlicher Vorteil gegenüber der derzeitigen Planung erzielt und Bürger und Bürgerinnen entlastet werden. Ein weiteres Thema waren die Kosten des geplanten Netzausbaus. Während man im Jahr 2010 von 10 Mrd. € und für 2019 mit 85 Mrd. € ausging, muss inzwischen mit 200 Mrd. und mehr gerechnet werden. Diese Kosten müssen über die Netzentgelte der Stromversorger vom Letztverbraucher - Bürger und Firmen - getragen werden. Da die Großabnehmer hohe Rabatte und Rückerstattungen bekommen, muss es letztlich der Ottonormalverbraucher zahlen. Redispatchkosten: Zu wenig oder zuviel Strom im Netz? Ein besonderes Kapitel sind die sog. Redispatchkosten. Sie fallen an, wenn die Einspeisung aus z.B. Kraftwerken gedrosselt wird oder Windräder / Photovoltaik- Anlagen abgeschaltet werden müssen, um eine Überlastung der Stromnetze zu vermeiden. Selbst wenn sie auf Dauer den bisherigen Spitzenwert von jährlich ca. 400 Mio. € betragen würden, könnten sie 200 Jahre lang anfallen, bis die 85 Mrd. € erreicht wären, auf die derzeit die gesamten Netzausbaukosten geschätzt werden. Die Frage: „Welchen Nutzen hat der Normalverbraucher eigentlich vom Netzausbau?“ erübrigt sich: „Der Bürger hat keinerlei Nutzen; er darf es nur bezahlen!“ Laut Geschäftsbericht erzielte TenneT 2018 bei ca. 4 Mrd. Umsatz einen Gewinn von 800 Mio.€ = 20%. Ein lukratives Geschäft! Abschließend wies Matthias Grobleben darauf hin, dass die bisherigen Überlegungen der Firma TenneT den Vorgaben des Landesentwicklungsplanes widersprechen, weil die dort geforderten Mindestabstände zur Wohnbebauung nicht eingehalten werden. In einer auch nur teilweisen Erdverkabelung sieht er keine Lösung. Sowohl ober- als auch unterirdisch sind die Eingriffe in die Natur schwerwiegend. Das Echo auf den Vortrag war eindeutig. Die zahlreichen Unterstützer der Bürgerinitiative sind entschlossen, ihren Widerstand zu erhöhen und zur Geltung zu bringen. Dazu gehört die umfassende Information der Bürger. Denn je größer die Unterstützung ist, umso mehr wachsen die Erfolgsaussichten im Kampf gegen den Netzausbau nach der derzeitigen Planung. BI-JA zum Reichswald Wenzel& Freier, Sprecherduo Feucht ∙ Wendelstein ∙ Neumarkt ∙ Herpersdorf ✃ Feucht · Pfinzingstraße 2 · Tel. 0 91 28/72 85 31 Öffnungszeiten: Mo bis Fr 9.00 -18.00 Uhr Sie finden uns auch in: Wendelstein · Äußere Further Straße 1 · Tel. 0 91 29/27 82 13 Öffnungszeiten: Mo bis Fr 9.00 -18.00 Uhr Herpersdorf ·An der Radrunde 168 · Tel. 0 9 11/89 18 88 33 Öffnungszeiten: Mo 9.00 -13.00, Di und Do 9.00 -13.00 u. 14.00 -18.00 Uhr Neumarkt · Ringstraße 1 · Tel. 0 91 81/29 62 72 Öffnungszeiten: Mo bis Fr 9.00 -18.00 Uhr Hörgeräte Meck Schwabach · Ludwigstraße 12 Tel. 0 91 22/83 66 61 Öffnungszeiten: Mo bis Fr 9.00 -18.00 Uhr und Sa. 10.00 -13.00 Uhr www.terzo-zentrum.de NOVEMBER 2020 21

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