AUS DER REGION Hausbesuch bei den Honigmachern In Bayerns einzigem Wildbienenpark im Landkreis Amberg-Sulzbach in der Oberpfalz erfahren Besucher, warum die brummenden Insekten für den Menschen lebenswichtig sind. Amberg (obx) - Ohne Bienen kein Leben: So knapp lässt sich zusammenfassen, warum sich der Mensch stärker um seine geflügelten, Honig produzierenden Mitgeschöpfe kümmern sollte. Mehr als sieben Millionen Bienenvölker sind in den vergangenen zwei Jahrzehnten bereits in Europa verschwunden - viele davon auch hierzulande. Das liegt vor allem daran, dass Bienen keine Nahrung mehr finden, weil Felder oft nur mit Monokulturen bebaut sind und es kaum noch blühende Wiesen gibt, auf denen die fleißigen Bestäuber ihren Nektar sammeln können. Eine Initiative im ostbayerischen Landkreis Amberg-Sulzbach will jetzt das Bienen-Bewusstsein wieder schärfen - und lädt im einzigen Wildbienenpark Bayerns zum Hausbesuch bei den Honigmachern. Der rund drei Kilometer lange Lehrpfad ist eine Initiative des Bienenzuchtvereins Edelsfeld. An insgesamt 26 Stationen können große und kleine Besucher auf dem Weg zwischen den beiden Ortschaften Schönlind und Eberhardsbühl den brummenden Nektarsammlern ganz nah kommen. Besonders beliebt: Das Bienenhaus mit seinen „Live-Einblicken“ in das Leben eines Bienenvolkes. Es ist die traurige Entwicklung des Bienensterbens, das die Ehrenamtlichen im Verein dazu motivierte, den Wildbienenpark anzulegen. Etliche Wildbienenarten sind bereits ausgestorben, viele stehen auf der roten Liste. „Durch die Industrialisierung der Landwirtschaft und den stetigen Landverbrauch durch Industrie und Infrastrukturprojekte werden die Lebensräume und Nahrungsquellen immer mehr rücksichtslos reduziert“, sagen die Initiatoren des Wildbienenparks. Durch die chemische Keule erfolge dann oft der endgültige Todesstoß. Das Bienensterben bedroht langfristig auch den Menschen. Denn die Insekten bestäuben rund 80 Prozent aller Nutzpflanzen in Landwirtschaft und Gartenbau. Ohne Bienen könnten diese keine Früchte tragen. Wissenschaftler schätzen, dass rund ein Drittel aller unserer Lebensmittel durch die Mithilfe von Bienen entstehen. Der Lehrpfad will mit seinen zahlreichen Infotafeln und Exponaten aus der Welt der Bienen kräftig dabei mithelfen, mehr Menschen zu Insekten- und Bienenfreunden zu machen. Die Botschaft: Fast jeder kann etwas dazu beitragen, den Lebensraum der Bienen, Wildbienen und Hummeln und unsere Umwelt zu schützen, beispielsweise durch die richtigen Pflanzen und Kräuter im eigenen Garten. Zusätzlich können Besucher auf dem Pfad auch mehr erfahren über die fleischfressenden Verwandten der Bienen - Hornissen und Ameisen. Deren Vorfahren spalteten sich vor rund 200 Millionen Jahren vom Stammbaum der Bienen ab. Der Besuch des Bienenlehrpfads ist kostenlos. Auch Führungen, beispielsweise für Schulklassen und Vereine, bietet der Verein an. Mehr Informationen: www.oberpfaelzer-bienenlehrpfad.de Wendelsteiner Musikpädagogin Petra Menzl PR-ANZEIGE 34 ERNEUT ZWEI HERAUSRAGENDE AUSZEICHNUNGEN FÜR SCHÜLERINNEN DER WENDELSTEINER MUSIKPÄDAGOGIN PETRA MENZL BEI JUGEND MUSIZIERT Julia Bärnreuther (11 Jahre, Altersgruppe II) Britta Kähny (17 Jahre, Altersgruppe V) Corona hat natürlich auch dieses Jahr seine Spuren bei Jugend musiziert hinterlassen. Große Teile des Wettbewerbs fanden zunächst online statt. Die BewerberInnen waren eingeladen entsprechende, unbearbeitete Videos mit dem Wettbewerbsprogramm aufzunehmen und einzusenden. Eine sehr merkwürdige Situation so ganz alleine oder wenigstens mit dem Spielpartner vor der Kamera – völlig ohne Publikum und Juroren. Aber jetzt aufgeben, wo der Wettbewerb mit einiger Verspätung nun wenigstens digital stattfinden darf? Nein, das wollten wir auch nicht! Und so machten sich Julia Bärnreuther (11 Jahre, Altersgruppe II) und Britta Kähny (17 Jahre, Altersgruppe V) ans Aufnehmen mit Online-Unterstützung – was auch sonst in Zeiten der Pandemie - ihrer Blockflötenlehrerin Petra Menzl. Julia wurde beim Wettbewerb durch ihre Mutter Lenka Bärnreuther auf dem Klavier begleitet. Den Regionalwettbewerb meisterte die junge Blockflötistin als Beste ihrer Altersklasse mit unglaublichen 24 Punkten und erhielt somit eine Weiterleitung zur nächsten Ebene. Beim Landeswettbewerb, der dann am 26. Juni als kleiner Präsenzwettbewerb in Kempten stattfinden durfte, erreichte sie einen fantastischen zweiten Preis als sechstbeste Spielerin der Altersgruppe AUGUST 2021II aus ganz Bayern. Welch ein ausgezeichnetes und motivierendes Ergebnis für all den Fleiß und die Beharrlichkeit „trotz Corona“ inklusive monatelangem Online-Unterricht. Britta, die zeitgleich auch noch erfolgreich ihr Abitur absolvierte, startete (wie alle Teilnehmer ab der Altersgruppe III) aufgrund der Pandemie direkt beim Landeswettbewerb. Gemeinsam mit ihrem Begleitpartner Dominik Heidl auf dem Cembalo erreichte sie ebenfalls phänomenale 24 Punkte mit einer Weiterleitung zum Bundeswettbewerb. Welch eine Anerkennung für all das Engagement und die Anstrengung. Bei dem mehrtägigen Live-Stream-Bundeswettbewerb erspielte sich Britta schließlich die zweithöchste Punktzahl und gehört damit zu den besten Blockflötenspielerinnen in ganz Deutschland. Welch eine grandiose Auszeichnung! Und wen wundert es da, dass Britta nun ihr Hobby zum Beruf machen möchte. Petra Menzl
BUCHVORSTELLUNG Werner Haussel AUGUST UND ICH – DER ETWAS ANDERE BIOGRAFISCHE ROMAN DER DEBÜTROMAN DES FEUCHTER AUTORS WERNER HAUSSEL ERZÄHLT IM WECHSEL MIT SEINEN BEREITS VERSTORBENEN VORVÄTERN SEINE UND DIE GESCHICHTE DER FAMILIE Aufbau & Struktur Die Rahmenhandlung spielt in der Gegenwart im Arbeitszimmer der Hauptperson. Das Manuskript gliedert sich in Kapitel, die im Wesentlichen der Chronologie der Biografie der Hauptperson folgen. Sukzessive erscheinen seine Vorväter, die hierzu Kommentare abgeben oder eigene Geschichten und Erlebnisse zum jeweiligen Thema erzählen. Dadurch ergeben sich Sprünge in die entsprechende Zeit der Begebenheit. Inhaltsangabe Werner und seine Frau sehen sich die Verfilmung des Buches „Das Ende ist mein Anfang“ von Folco Terzani an. Der Film handelt vom Vater, der seinen Sohn aus New York zu sich ruft, um ihm von seiner Kindheit und Jugend und von seiner Tätigkeit als Asienkorrespondent und der Reise zu sich selbst zu erzählen. Angeregt durch die Szenen des Films durchzucken Werner Bilder aus seiner Kindheit und Jugend, der Schulzeit und dem Berufsleben und vieles mehr wie Schlaglichter sein Gehirn. Wieder zu Hause begibt er sich unverzüglich ins Arbeitszimmer an seinen Computer und beginnt damit, chronologisch erzählte Episoden aus seinem Leben aufzuschreiben. Seine Kindheit ist bestimmt durch die Geborgenheit in der Familie und durch die bürgerliche Atmosphäre einer Kleinstadt. Schon in dieser Zeit wird Werners weiterer Werdegang durch das „Herrmann‘sche Orakel“, eine Prophezeiung seines Großonkels, in eine ganz bestimmte Richtung gelenkt. Aber schon die Schulzeit führt zur Unzufriedenheit, die Fritz, Werners verstorbener Vater, dazu veranlasst im Arbeitszimmer zu erscheinen, um seine Sicht der Dinge darzustellen. Mit der einhergehenden Verschlechterung der schulischen Leistungen kommt Werner auf die schiefe Bahn. Er begeht mit seinen Kumpels verschiedene Diebstähle und wird der Polizei vorgeführt. Sogar um eine Gerichtsverhandlung im zarten Alter von vierzehn Jahren kommt er nicht herum. Als er sich, zwar unterstützt von seinen Eltern, selbst aus dem Schlamassel gezogen hat, kommt es zu einer unberechtigten Schuldzuweisung wegen eines weiteren vermeintlichen Diebstahls in der Familie, was zu einer Trotzreaktion Werners führte. Während er diese Situation beschreibt, erscheint sein Urgroßvater August im Arbeitszimmer und lässt sich über ähnliche Erfahrungen in seinem Leben aus. Dabei greift er drei Generationen in seine teilweise erschütternde Familiengeschichte zurück, um zu erläutern, wie es dazu kam. Sicherlich bedingt durch das für Werner neue Medium Fernsehen, wo er die große, weite Welt anschaulich vor Augen geführt bekam und durch den ihn umgebenden Kleinstadtmief entwickelte er ein fast schmerzhaftes Fernweh, das er in seiner frühen Jugend durch kleinere und später auch größere Reisen per Anhalter befriedigte. Seine größte Reise führte ihn über Villach, Zadar, Ancona, Grenoble und Paris durch halb Europa. Eines Morgens stand Werners Großvater Walter schon im Arbeitszimmer, bevor er das Zimmer betrat. Er wusste schon, warum er anwesend ist. Die ganze Nacht hatte Werner gegrübelt, wie er das Kapitel Wehrdienst, das sich der Zeit des Besuchs der Fachoberschule anschloss, angehen sollte. Natürlich hatte Walter, der Kriegsveteran, der zwei Weltkriege aktiv mitmachen musste, einiges dazu zu sagen. Alle drei Vorväter begleiteten Werner bei diesem Thema, denn auch Fritz, sein Vater, trug einige seiner Erlebnisse aus dem Zweiten Weltkrieg bei. Aber auch hier gibt es interessante Parallelen zu Augusts Vita zu berichten. Werners Studium der Nachrichtentechnik, wie im „Herrmann’schen Orakel“ vorhergesagt, und sein Berufsleben führen zu Diskussionen mit August. Was ist wichtig für einen erfolgreichen Karriereverlauf? Wie verhält es sich mit Glück und Protegés? Immer wieder werden erstaunliche Parallelen zwischen den beiden Lebensläufen sichtbar. Abschließend stellt sich die Frage, warum die drei, schon lange verstorbenen Vorväter, im Arbeitszimmer antreten mussten. Oder ist es vielmehr so, dass sie sich aufgedrängt haben? Inhaltliches zum Manuskript Der in einer Kleinstadt aufgewachsene Erzähler beschreibt, garniert mit Zitaten aus der Literatur, Malerei, Cineastik und Musik, Episoden aus seinem Leben und wird dabei begleitet von Vater, Großvater und Urgroßvater. Erstaunlich sind die Übereinstimmungen zur Vita seines Urgroßvaters August. Die drei Personen ergänzen und kommentieren die Icherzählung der Hauptperson durch eigene Erfahrungen und Erlebnisse. Die Stimmung ist vorwiegend heiter, jedoch wie im Leben auch, manchmal nachdenklich, traurig oder betroffen. Die Hauptperson und sein Urgroßvater sind beherrscht von einem Versprechen, das sie sich in ihren frühen Jahren selbst gegeben haben. Sein Vater ist jemand, der mehr in den Tag hinein lebt, während sein Großvater gekennzeichnet ist von Erlebnissen im ersten und Zweiten Weltkrieg. Paperback, 214 Seiten € 15,95 (D) CHF 22,90 ISBN 978-3-75195-099-2 E-Book € 7,99 (D) ISBN 978-3-75269-577-9 AUGUST 2021 35
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