AUS DEM WENDELSTEINER RATHAUSVorwortDES WENDELSTEINER BürgermeistersLiebe Mitbürgerinnen und Mitbürger,in wenigen Tagen wird das Jahr 2024 Geschichte sein.Beim Rückblick stellen wir ernüchternd fest, dass die auf internationalerEbene bestehenden Konflikte nicht gelöst werden konnten.Der russische Angriffskrieg auf die Ukraine tobt bereits im drittenJahr. Die kriegerischen Auseinandersetzungen im Nahen Ostenfordern ebenfalls viel menschliches Leid. Auf nationaler Ebenewar ein zielorientiertes Miteinander der politisch Verantwortlichenkaum mehr zu erkennen. Am 23. Februar 2025 dürfen wir einenneuen Bundestag wählen.Wirtschaftliche EntwicklungDie wirtschaftliche Entwicklung in Deutschland ist alles andere alspositiv. Die sich daraus ergebenden Folgen für unsere Gesellschaftund unser Gemeinwesen lassen sich momentan nur erahnen. Eszeichnet sich jedoch ab, dass sich die Einnahmesituation deröffentlichen Hand auf allen Ebenen deutlich verschlechtert. ZahlreicheKommunen werden 2025 Probleme haben, einen genehmigungsfähigenHaushalt aufzustellen. Kommunale Gremien werdensich deshalb von manchen wünschenswerten Projekten undMaßnahmen trennen müssen.VeränderungenWas mich jedoch mit noch größerer Sorge erfüllt, ist die Tatsache,dass es mittlerweile viele Menschen gibt, die mit den rasantenVeränderungen in unserer globalen Welt kaum mehr Schritt haltenkönnen. Die Anzahl der Überforderten nimmt zu. Andere reagierenmit Konfrontation oder aggressivem Verhalten gegenüber ihremUmfeld. Besonders der Umgang und die sprachliche Ausdrucksweisein den „unsozialen“ Medien sind kaum mehr zu unterbieten.Die Neigung, radikalen Strömungen und vermeintlich einfachenLösungen zu folgen, nimmt zu. Auch im Wahlverhalten.Gute Arbeit im MarktgemeinderatDie Marktgemeinde Wendelstein hat sich trotz dieser skizziertenVeränderungen nicht beirren lassen. Der Marktgemeinderat hatzusammen mit unserer Verwaltung die Aufgaben sehr konsequentwahrgenommen. Vieles konnte erledigt werden – auch dank ihrervielfältigen Unterstützung. Begleiten Sie uns auch im nächsten Jahrmit ihren ehrlichen Hinweisen und Ratschlägen.Dank an EhrenamtlicheZum Abschluss des Jahres ist es mir eine Herzensangelegenheit,allen zu danken, die sich ehrenamtlich einbringen und uneigennützigfür Dritte einsetzen. Viele von Ihnen engagieren sich in ihrerFreizeit in den Kirchengemeinden, Vereinen, Feuerwehren, Hilfsorganisationensowie in Jugend-, Senioren- und Sozialverbänden mithohem persönlichem Einsatz. Dabei wird für unsere Gesellschaftunglaublich viel geleistet. Dafür herzlichen Dank!ZusammenhaltenIn diesen besonderen Zeiten ist es äußerst wichtig, dass unsereBürgergesellschaft zusammenhält. Oft helfen bereits kleine Gesten,damit unser soziales und bürgerschaftliches Gefüge im Lot bleibt.Gemeinsam können wir sehr viel erreichen!WünscheFür die bevorstehende Weihnachtszeit wünsche ich Ihnen besinnlicheund ruhige Tage. Nehmen Sie sich Zeit, um etwas innezuhalten.Ihnen und Ihren Familien wünsche ich für 2025 alles Gute, vor allemGesundheit, Zufriedenheit, Frieden und Gottes Segen!SPRECHZEITEN:Mo., Di., Do., 10 – 12 UhrMo., Di., Mi., Fr., 16 –19 UhrÖkumenische JahresschlussfeierIch lade ich Sie, auch im Namen von Pfarrerin Johanna Graeff undPfarrer Michael Kneißl, sehr herzlich zur ökumenischen Jahresschlussfeieram Dienstag, 31. Dezember um 18 Uhr am Alten Rathausein. Gemeinsam blicken wir auf das Jahr 2024. Stärken unser Miteinanderfür das neue Jahr in Wort und Gebet.Bürgerservice-BüroIm Neuen Jahr hat unser Bürgerservice-Büro im Alten Rathaus amSamstag, 4. Januar, von 9 bis 12 Uhr wieder für Sie geöffnet.HerzlichstIhr Werner LanghansErster BürgermeisterVom 21.12.24 bis 06.01.25 bleibt unsere Praxis geschlossen2Weihnachten 2024
Markt WendelsteinGedanken zumVolkstrauertag 2024Liebe Mitbürgerinnen und Mitbürger,am Volkstrauertag gedenken wir in Erinnerung und Mahnungunseren, und allen Opfern kriegerischer Auseinandersetzungen! DieFolgen und Lehren aus beiden Weltkriegen müssen in den Köpfenund Herzen der Menschen gegenwärtig bleiben. Wer zu vergessenbeginnt, der ist nicht fähig aus der Geschichte zu lernen!Dieses Erinnern geht unser ganzes Volk an und es trägt dazu bei,die Vergangenheit nicht zu vergessen. Die aktuelle Lage in sovielen Kriegsgebieten der Welt und vor unserer Haustüre, geradeeinmal 1200 Kilometer von uns weg, zeigt uns, wie wichtig so einGedenktag ist. Wer hätte jemals gedacht, dass es nach dem 2.Weltkrieg wieder Krieg in Europa geben wird. Putins Angriffskrieglehrt uns etwas anderes!Vor 80 Jahren, im Jahre 1944, kam es zu zwei zentralen Ereignissenim Zweiten Weltkrieg: zur Landung der Alliierten in der Normandieund zum Warschauer Aufstand. Diese beiden Ereignisse stehensymbolisch für den Mut, den Widerstand und die Entschlossenheit,die in Zeiten der größten Dunkelheit notwendig sind. Auch heutenoch, 80 Jahre später, sind sie für uns und unsere europäischenPartner Inspiration und Verpflichtung.Der D-Day, der 6. Juni 1944, war der Beginn einer der größten militärischenOperationen der Geschichte. Die alliierten Streitkräftelandeten an den Stränden der Normandie und leiteten damit dieBefreiung Westeuropas von der deutschen Besatzung ein. Dochder D-Day steht nicht nur für die militärische Überlegenheit derAlliierten, sondern auch für den Preis, den sie für ihre und unsereFreiheit zahlten: Tausende von Soldaten verloren an diesem Tagihr Leben, und viele weitere sollten in den kommenden Monatenfolgen. Tatsächlich hinterließen die Verluste auf beiden Seiten tiefeWunden, die noch lange nach Kriegsende spürbar waren.Keine zwei Monate nach der Landung in der Normandie kam es amanderen Ende des besetzen Europas zu einem weiteren weltgeschichtlichenEreignis: dem Warschauer Aufstand, der als Akt desverzweifelten Widerstands der polnischen Bevölkerung gegen diedeutsche Besatzung in die Geschichte eingehen sollte. Am 1. August1944 erhob sich die polnische Heimatarmee gegen die deutschenTruppen und versuchte, die Kontrolle über Warschau zu zurückzugewinnen.Die Aufständischen kämpften für die Unabhängigkeit Polensund für die Freiheit ihres Volkes von Unterdrückung und Tyrannei.Vor fünf Jahren bekam ich einen Besuch des letzten Überlebendendes Warschauer Aufstandes von 1944, Jerzy Grzywacz. Er kämpfte als15-Jähriger in der Polnischen Heimatarmee um die Nazis, die sichteilweise auf dem Rückzug befanden, endgültig zu bekämpfen unddie Stadt vor der Roten Armee zu retten. Der Aufstand scheitertean der fehlenden Unterstützung der Sowjets.Am 10. Juni 1944 töteten Angehörige der SS-Division „Das Reich“ 643Menschen, darunter viele Frauen und Kinder in Oradour-sur-Glane,nahe unserer Partnerstadt Saint Junien in Frankreich. Es war dasverheerendste Massaker in der Geschichte Westeuropas.Robert Hebras war damals 13 Jahre alt, als er mit anderen Jungsund Männern am 10. Juni, es war ein Samstagnachmittag, in dieDorfscheune getrieben wurde. Wenige Minuten später tötetendie Salven eines Maschinengewehrs alle Männer bis auf Robertund seinen Freund, die unter den Berg der Toten überlebten. DieFrauen und Kinder wurden in die Kirche getrieben, in der sie inden Flammen des Feuers verbrannten, das die SS-Schergen gelegthatten. Ich durfte auch Robert Hebras kennenlernen, als letztenÜberlebenden des Massakers von Oradour.Beide, Jerzy aus Polen und Robert aus Frankreich, haben sich trotzdes unermesslichen Leidens, das ihnen widerfahren ist, für Friedenund Versöhnung zwischen unseren Völkern eingesetzt. GroßartigeGesten, großartige Menschen. Aber auch den mutigen Deutschen,wie Graf von Stauffenberg, die jüngeren Geschwister Scholl oderDietrich Bonhoeffer, um nur einige zu nennen, mussten sterben, weilsie Mut zeigten und zum Widerstand gegen eine Gewaltherrschaftund eine Unfreiheit aufriefen.AUS DEM WENDELSTEINER RATHAUSUnd heute gibt es wieder Krieg in Europa. Man scheint aus derGeschichte nichts gelernt zu haben. Autokraten und Diktatorensind auf dem Vormarsch. Kräfte in der Welt, in Europa aber auchin Deutschland, die nichts Gutes im Schilde führen. Sie kommenals Wölfe im Schafspelz daher, und sind dabei erklärte Gegner derDemokratie, der Freiheit und unserer rechts- staatlichen Ordnung.Lasst uns gemeinsam auch weiterhin unsere Demokratie und Freiheitverteidigen. Seid wachsam und wehret den Anfängen.Ich danke allen, die ein Zeichen setzen, allen voran auch den Bürgerinnenund Bürgern, die sich für Frieden und Völkerverständigungeinsetzen und sich in unsere Städtepartnerschaft mit Frankreichund Polen einbringen.Wir trauern um die Opfer von Terror, Rassismus und politischerVerfolgung, um die Opfer sinnloser Gewalt und der Kriege undBürgerkriege unserer Tage.Wir gedenken derer, die im Widerstand, die um ihre Überzeugungoder ihres Glaubens willen, Opfers der Gewaltherrschaft wurden.Wir gedenken der Männer, Frauen und Kinder aller Völker, die durchKriegshandlungen ihr Leben lassen mussten.Doch unser Leben gilt der Hoffnung auf Versöhnung unter denMenschen, auf ein füreinander Einstehen und auf Frieden in derWelt.Werner Langhans, Erster Bürgermeister38J A H R EUnseren Kundenund Freundenwünschen wir einfrohes Fest und eingesundes neues 2025!Weihnachten 20243
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