Aufrufe
vor 2 Jahren

Mitteilungsblatt Wendelstein+Schwanstetten August

  • Text
  • Oktober
  • Kinder
  • Schwanstetten
  • Gottesdienst
  • Kirchweih
  • Kurs
  • September
  • Wendelsteiner
  • August
  • Wendelstein

VEREINE TSV Wendelstein

VEREINE TSV Wendelstein Aus der Tanzabteilung Die Abteilungsleiter Gerda und Horst Fiedler hatten eine Führung durch die Wendelsteiner St. Georgs-Kirche organisiert und dazu ihre Mitglieder eingeladen. Glücklicherweise ist auch Margit Kusche seit vielen Jahren in der Tanzabteilung und im „Nebenberuf“ seit 18 Jahren Mesnerin und seit einigen Jahren Kirchenführerin. Sie wusste alles über „ihre Kirche“ und erzählte begeistert davon. Nach der Gründung des Wendelsteiner Königshofes wurde im 11.Jhdt. eine „Eigenkirche“ aus Holz gebaut. 1357 kamen die Wendelsteiner durch Einnahmen aus einem Ablassbrief und Pilgerfahrten zum Grab der Ortsheiligen Achahildis zu Geld und bauten eine größere Kirche aus Stein. Übrigens: Der heutige steinerne Altartisch ist eigentlich der Sarkophag der hlg. Achahildis und beinhaltet ihre Reliquien. 1449 Zerstörung der Kirche durch Markgraf Albrecht Achillis, auch alle Häuser von Wendelstein ließ er niederbrennen. 1460 Neuweihe nach Wiederaufbau (durch weiteren Ablassbrief). 1524 Ausbau zur Wehrkirche, die groß genug war, um allen Dorfbewohnern Zuflucht zu bieten, die Sakristei wurde mit viel Aufwand gesichert zur Lagerung von Wertgegenständen. 1652 wurden Kirche und Turm renoviert und die 1. Orgel angeschafft. Neben vielen anderen interessanten Einzelstücken (Sakramentshäuschen, Figuren etc.) ist der wunderschöne, spätgotische Flügelaltar (Dreikönigsaltar) als Seitenaltar von Hans Süß von Kulmbach, einem Schüler Albrecht Dürers, aus dem Jahr 1510 der einzige, erhaltene der früheren vier Altäre und das bedeutendste Kunstwerk dieser Kirche. Leider darf dieser aber nicht im Chorraum stehen, sondern wurde 2001 auf Anordnung des Denkmalschutzes und nach grundlegender Restaurierung wegen der besseren klimatischen Verhältnisse (Temperatur, Luftfeuchtigkeit) in die Achahildis-Kapelle im Westen der Kirche verbannt. Sämtliche Stand- und Drehflügel sind beidseitig prächtig bemalt - und lassen sich mit wenigen Worten nicht beschreiben. Eine Besonderheit ist auf der Predella-Rückseite (flacher Sockel) dargestellt: Das Schweißtuch der Veronika mit dem dornengekrönten Antlitz Jesu. Obwohl dieses Gemälde keine Signatur hat, vermuten die Fachleute, dass es ein echter Dürer ist. Die Zuhörer bedankten sich bei Margit Kusche für den interessanten, kompetenten Vortrag und machten sich auf den Weg in’s Cafe Schmidt, um das Gehörte und Gesehene bei Kaffee und Kuchen nachzuarbeiten. Hofi Bund Naturschutz in Bayern e.V. / Ortsgruppe Wendelstein Wald in Not und Artenvielfalt am Alten Kanal Wachtelweizenscheckenfalter Großer Blaupfeil (Libelle) Bergsandglöckchen 30 Auf großes Interesse stießen zwei Veranstaltungen der Wendelsteiner BN Ortsgruppe im Juni. Im Rahmen der monatlichen Treffen hatte die Ortsgruppe den Forstbetriebsleiter der Bayerischen Staatsforsten, Johannes Wurm, eingeladen, um über die Herausforderungen des Klimawandels für den Nürnberger Reichswald zu berichten. In seinem Kurzvortrag zeigte Johannes Wurm die dramatischen Veränderungen von Temperatur und Niederschlag und erläuterte zwei Zukunftsszenarien für moderaten (+2,1 °C [Szenario RCP 4,5]) bzw. harter Klimawandel (+4,4 °C; [Szenario RCP 8,5]) bis zum Jahr 2100. Demnach müssten wir mit einer Verschiebung der Niederschlagshäufigkeit in die Wintermonate - also trockenere Sommerund höheren Durchschnittstemperaturen rechnen. Eine Anpassung der Baumartenzusammensetzung im Nürnberger Reichswald sei deshalb dringend geboten. Vor allem Fichten und auch die bei uns so weit verbreitete Kiefer hielten dem Temperatur-Trockenheitsstress nicht stand. Aber auch heimische Laubbaumarten wie z.B. die Rotbuche hätten an bestimmten Bodenstandorten zu kämpfen. So würden z.B. austrocknende schwere Tonböden (z.B. bei Heroldsberg) dem Wurzelwerk der Buchen schweren Schaden zufügen. Die Herausforderung sei deshalb, am jeweiligen Standort die richtige Entscheidung für die Zukunft zu treffen. Hierbei kämen verstärkt auch Baumarten aus dem mediterranen Süden wie z.B. Esskastanie zum Einsatz. Gleichzeitig dürfe die Forstwirtschaft aber nicht den Bedarf an heimischen Hölzern vergessen – deshalb suche man auch August 2022 nach klimaresistenteren Nadelhölzern, z.B. Tannen aus Südeuropa oder Douglasien aus Nordamerika. Insgesamt schwierige Zeiten für den Nürnberger Reichswald – auch wegen der bevorstehenden oder drohenden Eingriffe für Hochspannungsleitungsbau und ICE-Werk. Zu einem Sonntagsspaziergang am alten Kanal, geführt vom Dipl. Biologen Wolfgang Dötsch vom BN Nürnberg, fanden sich selbst am ‚Kärwasonntag‘ ein gutes Dutzend Pflanzenliebhaber ein. Alle waren erstaunt, was sich so am Uferstreifen und an der Waldrand- Böschung zwischen Wendelstein und der Sorger Brücke finden lässt: Zaunwinde, Kronwicke, Flussampfer, Nesselseide, Kalmus, Mädesüß, Rossminze, Scheinzypergrassegge (gefährdet), Blutweiderich, Wasserdost, knotige Braunwurz, gemeiner Gelbweiderich, Sumpfhornklee, Weidenröschen, echte Betonie oder Heilziest (Indikator für gesunde Wiesen), Bergsandglöckchen, Waldgreiskraut, Färberscharte, Tripmadam oder Felsenfetthenne, behaarte Karde (rote Liste!), mittlerer Klee, Färberginster, Sumpfziest, Rispensegge, Vierflügel-Johanniskraut, Baldrian – wie oft sind wir schon dran vorbeigegangen? Wolfgang Dötsch öffnete uns die Augen und hatte immer das nötige Hintergrundwissen parat. Schön, dass es diese Artenvielfalt in unserer nächsten Umgebung noch gibt! Schade, dass teilweise immer noch mitten in der Blütezeit vollflächig gemäht wird. Mit etwas mehr Rücksicht (abschnittsweise Mahd, weniger Mulchen) wäre der örtlichen Flora und besonders den teilweise auf einzelne Pflanzen spezialisierten Insekten besser gedient. Stefan Pieger

PARTEIEN Fraktion BÜNDNIS90/DIEGRÜNEN im Marktgemeinderat Wendelstein Wir berichten wie gewohnt aus dem Gemeindeleben Wendelstein Am 20. Juni 2022 fand die – einzige – Bürgerversammlung im Jahr 2022 statt. Neben Allgemeinem war das ICE Ausbesserungswerk, das im Reichswald geplant ist, ein großes Thema. Zusätzlich zu vielen einzelnen Einwendungen, die die Vielzahl der Probleme der Wendelsteiner mit dem Werk widerspiegeln, hat die Gemeinde selbst, wie von den Grünen gefordert, vertreten durch eine spezialisierte Anwaltskanzlei, Einwendungen erhoben. Auch die weitere Nutzung des Flaschner Areals beschäftigt die Bürger. Hier hat der Bürgermeister die Vertraulichkeit des Schenkungsvertrages aufgehoben und berichtet, dass im Schenkungsvertrag aus dem Jahr 2006 vermerkt ist, dass die Nutzung sozialen und kulturellen Zwecken oder zur Erfüllung gemeindlicher Pflichtaufgaben oder freiwilliger Aufgaben ohne Gewinnerzielungsabsicht dienen soll. Am 30. Juni tagte der Marktgemeinderat erstmals seit Corona wieder in Vollbesetzung im Rathaussaal. Bevor der Rat einstimmig die Einwendungen der Gemeinde gegen das ICE Ausbesserungswerk verabschiedete, bedankten sich die beiden Juristen im Rat, der geschäftsleitende Beamte Segmüller und der Marktgemeinderat Mändl (Grüne), bei dem Verein Reichswald-bleibt e.V. für deren Engagement. Markgemeinderätin Töllner (Grüne) hob nochmals hervor, dass hier die Gemeinde zusammengestanden hat, um den Plänen der deutschen Bahn etwas entgegenzusetzen. Nun warten wir gespannt auf den Ausgang des Raumordnungsverfahrens. Beschlossen wurde weiter, dass sich die Gemeinde Wendelstein um die Aufnahme in die Arbeitsgemeinschaft fahrradfreundlicher Kommunen in Bayern bemüht. Die Meier Alltagsradler hatten das Thema ins Spiel gebracht mit dem Ziel, herauszuarbeiten, wo noch Verbesserungsbedarf beim Radverkehr besteht. Die Umwelt- und Radverkehrsbeauftragte der Kommune, MGRin Kühnlein (Grüne), wird als Koordinationsstelle fungieren. Der Antrag der Grünen, auch die Verkehrsberuhigung des Altortes, die Parkplatzsituation und die Anbindung der beiden neuen Waldhallen an die Verkehrsflüsse als Schwerpunkte im Rahmen der Erarbeitung eines Verkehrskonzeptes zu betrachten, wurde abgelehnt. Allerdings wurde beschlossen die genannten Schwerpunkte im Rahmen der anstehenden Klausurtagung des Marktgemeinderates zu diskutieren und zu behandeln. Marktgemeinderäte B. Czerwenka, M. Mändl und C. Töllner Viel Lob gab es für die Kirchweihveranstaltung des Heimatvereins am Heimathaus. Dort hatte sich die Partnerschaftsbeauftragte Doris Neugebauer mit vielen freiwilligen Helfern zusammen viel Mühe gemacht und die Möglichkeit geschaffen, bei leckerem, selbst zubereitetem Essen zu sitzen und sich zu unterhalten. Auch für das nächste Jahr plant der Heimatverein wieder ein gemütliches, geselliges Beisammensein bei der Kirchweih. Von Wendelsteinern für Wendelsteiner. Abschließend erkundigte sich Marktgemeinderat Mändl (Grüne) danach, ob die neue Videoübertragungsanlage im Sitzungssaal der Gemeinde auch dafür genutzt werden könne, die Gemeinderatssitzungen teils online und teils in Präsenz (hybrid) abzuhalten. Nach Auskunft des Gemeindejuristen muss dazu nur die Geschäftsordnung geändert werden. Wir Grünen werden uns dafür einsetzen, dass die nun vorhandene Technik genutzt wird und Sitzungen in Zukunft in hybrider Form abgehalten werden. Weil wir hier leben. Martin Mändl Sprecher der Fraktion BÜNDNIS90/DIEGRÜNEN im Marktgemeinderat Wendelstein Foto: E. Kühnlein SPD Wendelstein Erfolg für die Wasserkraft Es gibt sie noch, die guten Nachrichten. Anfang Juli hat der Deutsche Bundestag entschieden, dass kleine Wasserkraftwerke weiterhin gefördert werden. Ein Entwurf des Wirtschaftsministeriums hatte zunächst vorgesehen, Wasserkraftanlagen mit einer Leistung von weniger als 500 Kilowatt nicht mehr zu unterstützen. Ein Vorhaben, das drastische Folgen gehabt hätte, auch in Wendelstein. Fünf solcher Anlagen gibt es auf dem Wendelsteiner Gemeindegebiet, keine davon leistet mehr als 500 Kilowatt. Ende Mai habe ich, gemeinsam mit unserem SPD Bundestagsabgeordneten Jan Plobner, Harald Assenbaum besucht. Er betreibt das Wasserkraftwerk an der Getreidemühle im Ortsteil Neuses, das schon seit dem Jahr 1405 existiert. Zudem ist er am Kraftwerk „All Energie“ beteiligt, das nur wenige Meter neben der Getreidemühle errichtet ist. Ihn hätte ein Förderstopp in seiner Existenz bedroht. Wäre die Vergütung über die Umlage gemäß dem Erneuerbare- Energien-Gesetz (EEG) weggebrochen, wäre sein Betrieb nicht mehr rentabel gewesen. Ein Schicksal, das viele der Betreiber der rund 4000 Wasserkraftwerke in Bayern ereilt hätte. Die SPD-Fraktion im Bundestag hat deshalb innerhalb der Ampel-Regierung Druck gemacht, um die Förderung weiter zu gewährleisten. Schließlich ist Wasserkraft eine klimafreundliche Form der Energieerzeugung, die durch den Ukraine-Krieg nochmal an Bedeutung gewonnen hat. Gerade in Zeiten wie diesen ist jede Kilowattstunde aus Erneuerbaren Energien unverzichtbar. Vor diesem Hintergrund wäre es nicht vertretbar gewesen, der Wasserkraft den Hahn abzudrehen. Maximilian Lindner SPD-Fraktionsvorsitzender im Markt Wendelstein August 2022 31

Mitteilungsblatt Wendelstein+Schwanstetten

Mitteilungsblatt Nürnberg-Katzwang/Worzeldorf/Kornburg

Monatsblatt Heilsbronn

Mitteilungsblatt Nürnberg-Eibach/Röthenbach/Reichelsdorf

Reichswaldblatt-Feucht

Mitteilungsblatt Schwarzenbruck