AUS DER REGION UNSERE LEBENS- UND Bayerns starke Mitte. LIEBENSWERTE GEMEINDE MIT AUGENMASS FIT FÜR DIE ZUKUNFT MACHEN. LISTE 3 Margrit Reichhart Architektin Platz 10 – 12 Abendliche Fackelwanderung durch Wendelstein eröffnete die Ortsführungen 2020 Von Nacht- und Feuerwächtern und nächtlichen Gefahren 24 Kaiser Stuck – Bautenschutz • Meisterbetrieb • Innenputz- und Außenputzarbeiten • Trockenbauarbeiten • Eigener Gerüstbau • Wärmedämmung • Sanierputze • Altbausanierung • Bauinstandhaltung • Malerarbeiten Tel.: 09129 – 90 65 942 Fax.: 09129 – 90 65 943 info@stuck-kaiser.de www.stuck-kaiser.de Öl- und Gasheizungen Gas-Wasserinstallation Wartungs- und Störungsdienst Bad-Sanierung Haberecker Heizungsbau GmbH + Co. KG Bergstr. 1 • 90530 Wendelstein • Tel. 09129/87 873 • Fax 09129/77 43 info@haberecker-heizungsbau.de • www.haberecker-heizungsbau.de MÄRZ 2020 Zu den Überraschungsgästen der abendlichen Fackelwanderung durch den Wendelsteiner Altort als Auftakt zu den jährlichen Ortsführungen gehörte auch diesmal ein „Nachtwächter“, der den Teilnehmern der Führung über sein früheres wichtiges Ehrenamt wie auch damit verbundenen Gefahren erzählte und das bekannte Lied „Hört ihr Leut und laßt euch sagen“ vortrug. Wendelstein - Bis vor gut 200 Jahren gab es an der Straße beim heutigen „Heimathaus“ und beim „Flaschner“ in Wendelstein Holztore, die täglich abends geschlossen wurden. Wer dann für Sicherheit bei Nacht im Altort sorgte und welche anderen Gefahren es in ruhigen wie unruhigen Zeiten gab - dazu und zu weiteren Fragen und Themen gab es jetzt wieder Antworten bei einer abendlichen Fackelwanderung durch den Wendelsteiner Altort. Die Fackelwanderung war zugleich traditionell der Auftakt zu den jährlichen ortsgeschichtlichen Führungen in der Gemeinde, die heuer zudem ihr „Zehnjähriges“ haben. Beim Wendenbrunnen am Marktplatz bekamen die knapp 30 Teilnehmer zu Beginn der Führung zunächst Informationen über das „Nachtleben“ in den Wendelsteiner Gastwirtschaften, denn noch vor über 100 Jahren gab es in Wendelstein 12 Wirtshäuser - allein zehn davon im Altort. In den Wirtschaften hatten die örtlichen Vereine damals ihre festen Stammlokale als Treffpunkt und die vorhandenen Wirtshaussäle wurden nicht nur zum Feiern genutzt: Als es noch keine Sporthallen gab, wurde notfalls ein Saal für den Sportbetrieb umgenutzt und als besonderen Höhepunkt boten mobile Kinobetriebe gelegentlich Filmvorführungen dort. Bis in die Zeit um 1800 existierten zudem in Wendelstein zwei hölzerne Ortstore, die täglich früh geöffnet und abends geschlossen wurden. Das „obere Tor“ befand sich beim heutigen Heimathaus in einer damals engen Gasse als Ortsausfahrt. Am Heimathaus erlebte die Gruppe in einer nachgespielten Szene, wie gefährlich es früher sein konnte nachts ohne einen Blick nach oben durch die Ortsstraßen zu spazieren. Ein Haltepunkt war auch der evangelische Kirchhof, wo in der Turmstube der St.Georgskirche bis zum Umbau des Kirchturms in den 1880er Jahren ein „Feuerwächter“ jede Nacht nach eventuellen Bränden Ausschau hielt. Das Ehrenamt des Nachtwächters Im Hof der ehemaligen Diakonie wartete auf die Führungsteilnehmer eine weitere Überraschung, denn hier gab es von einem leibhaftigen „Nachtwächter“ Informationen über dessen wichtiges Ehrenamt, aber auch zu damit verbundenen Gefahren beim nächtlichen Dienst samt einem musikalischen Gruß an die Gruppe. Beim Halt in der Marktstraße waren die Kriegsjahre 1939-45 ein Thema mit Schutzmaßnahmen wie die Verdunkelung der Fenster, die Gefahren damals üblicher elektrischer Freileitungen bei Bombenangriffen und die Stromknappheit, da in diesen Jahren das Stromnetz nur tagsüber stundenweise in Betrieb war. Auf dem Rückweg wurde die Gruppe in Höhe des „Pfinzingschlosses“ in der Mühlstraße unerwartet gestoppt: Der in den 1870er Jahren in Wendelstein tätige Arzt Dr.Lehner bat hier die Gruppe inständig, das Schloss und sein Umfeld zu meiden, da hier 1871/72 mehrere Typhusfälle bekannt wurden und niemand um deren Entstehung und Verbreitung wusste. Wieder zurück am „Wendenbrunnen“ galten dem „Alten Rathaus“ am Marktplatz weitere Informationen im Hinblick auf die damals schon im Bauplan vorgesehene Polizeistation und mit der Warnung vor dem hiesigen „Nachtgieger“ wurden die Führungsteilnehmer nach Hause verabschiedet. Die nächste Wendelsteiner Altortführung finden Sie auf der Seite: 43 Text: (jör) Foto: Gemeinde Wendelstein
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